Nordstadt > Die Flughafenfeuerwehr der FGN
Verfasst: 16.07.2024, 08:45
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Wenn auf dem Vorfeld etwas vorfällt...
...dann wird auch auf einem Flughafen sinnvollerweise die Feuerwehr um Hilfe gerufen!
Ob auf dem ehemaligen Flugfeld Nordstadt, aus dem dann der Fliegerhorst Nordstadt entstand, oder zu Zeiten der Zeppeline auf dem Lufthafen Nordstadt – stets gab es nur einen militärisch organisierten Brandschutz. Als am 5. Mai 1955 die Lufthoheit von den Alliierten an die junge Bundesrepublik Deutschland überging, wurde für den Flughafen Nordstadt auch eine betriebseigene Feuerwehr gegründet. Anfangs nur mit fünf Mann sowie einem altersschwachen Militärfahrzeug ausgestattet und in einem ebenso hinfälligen Gebäude untergebracht, erhielt die junge Flughafenfeuerwehr aber schon wenige Monate später ein fabrikneues FLF 25 auf Mercedes-Benz-Fahrgestell.
In den kommenden Jahren tat sich für die Feuerwehr nicht viel Neues; lediglich die Türbeschriftung des FLF musste in Flughafengesellschaft Nordstadt (FGN) geändert werden. Nach jahrelangem Provisorium konnte 1961 endlich die erste „richtige“ Feuerwache den Betrieb aufnehmen. Hinter ihren Toren fanden gleich drei neue Einsatzfahrzeuge samt Besatzung ein Zuhause: Zusätzlich standen nun ein FLF 35 in offener Bauweise, ein PLF 750 auf Unimog und ein Geräteanhänger zur Verfügung. Außerdem gab es zur Einweihung für den Wehrleiter noch einen gebrauchten, beim FGN-Vorstand abgelegten Pkw.
Schon 1963 wurde der Fuhrpark der Feuerwehr nochmals erweitert. Und das war zwingend notwendig, denn Mitte des Jahres wurde der Linienverkehr mit Großflugzeugen aufgenommen; einschlägige Vorschriften verlangten größere Löschmittelmengen und kürzere Eingreifzeiten. Hinzu kamen ein TLF 25, ein KTW, ein Pulverlöschanhänger und eines von zwei bestellten FLF 30 – mit einem für die damalige Zeit hierzulande unüblichen Rosenbauer-Aufbau!
Die Auslieferung des FLF 30-2 verzögerte sich, da die mit dem sogenannten „Österreicher“ gewonnenen Erfahrungen noch in die Fertigung des zweiten Rosenbauer-FLF einfließen sollten. Mit ihm zusammen konnten schließlich auch ein SW 1000, ein GW 2 auf MB 1113-Fahrgestell und ein weiterer KTW im Rahmen einer kleinen Feier übergeben werden. Damit besaß die Flughafenfeuerwehr zehn Jahre nach ihrer Gründung bereits 13 Motorfahrzeuge und Anhänger. Langsam wurde es eng auf der Wache!
Als 1967 ein Anbau der Feuerwache mit Reparatur- und Waschhalle sowie Stellplätzen für den Flughafenrettungsdienst bezogen werden konnte, gab es wieder etwas mehr Platz – leider nur vorübergehend! Denn im Laufe des Jahres übernahmen die Einsatzkräfte noch ein PLF 1500 mit Total-Aufbau, den dritten KTW, einen Unimog-Lkw und einen MZW. Ferner wurden in den Werkstätten der Flughafengesellschaft ein ELW auf MB O319-Chassis und ein Schlauchtransportanhänger nach Plänen der Wehr angefertigt.
Kurze Rückblende ins Jahr 1971: Wir befinden uns auf der im Vorjahr eröffneten Feuerwache 2 der FGN; dieser Neubau war durch die drangvolle Enge in der Wache 1 und den erheblich gesteigerten Frachtverkehr längst überfällig. Außerdem steht uns zum Jahreswechsel die erste Flughafenerweiterung mit einem großen Passagierterminal, modernen Abfertigungsanlagen und der Eröffnung des Frachtzentrums bevor.
In den vergangenen zwei Jahren erhielten nach und nach alle Einsatzfahrzeuge – sogar das erste, noch im Dienst stehende FLF 25 – die aktuelle Rot/Weiß-Lackierung mit den großen Ziffern der „Foxtrott“-Funkrufnamen und dem neuen Emblem der FGN; schwarze Kotflügel und Stoßstangen haben nun endgültig ausgedient!
Auf die deutlich veränderten Risiken muss die FGN-Feuerwehr nun mit der Beschaffung von leistungsstarken Großfahrzeugen reagieren. Zu den Neuheiten, die noch Anfang des Jahres ausgeliefert werden, zählen zwei GFLF 80, ein „Sattelschlepper“-GFLF 120 und ein PLF 4000, allesamt Mercedes-Benz 1924 bzw. 2624 mit Metz- oder Total-Aufbau, sowie zwei Landebahnbeschäumungsanhänger LBA 120. Im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt der Neubeschaffungen ist die aus einem geplatzten Exportauftrag nach Übersee stammende, auf Grund gewisser „Meinungsverschiedenheiten“ über die Zahlungsweise dann aber nicht ausgelieferte Gelenkbühne GB 26 mit Simon-Mast und Metz-Aufbau.
Ein Teil der zusätzlich benötigten Fahrzeuge, zum Beispiel für den Gebäudebrandschutz, kann sogar erst im kommenden Jahr in Dienst gestellt werden. Bis es soweit ist, hilft aber die Berufsfeuerwehr Nordstadt mit Abordnungen von Mannschaft und Gerät aus. Einen Überblick über den vorhandenen Fuhrpark verschafft uns die freundlicherweise von der FGN-Pressestelle zur Verfügung gestellte Gesamtliste:
Soviel zu Vergangenheit und Gegenwart des Jahres ’71! Riskieren wir noch kurz einen Blick auf die nähere Zukunft: 1976 wird die dritte Feuerwache der FGN in Betrieb gehen und der Fuhrpark in zwei größeren Beschaffungsaktionen bis dahin noch einmal wesentlich erweitert. Aber das ist dann eine andere Geschichte...
Wenn auf dem Vorfeld etwas vorfällt...
...dann wird auch auf einem Flughafen sinnvollerweise die Feuerwehr um Hilfe gerufen!

Ob auf dem ehemaligen Flugfeld Nordstadt, aus dem dann der Fliegerhorst Nordstadt entstand, oder zu Zeiten der Zeppeline auf dem Lufthafen Nordstadt – stets gab es nur einen militärisch organisierten Brandschutz. Als am 5. Mai 1955 die Lufthoheit von den Alliierten an die junge Bundesrepublik Deutschland überging, wurde für den Flughafen Nordstadt auch eine betriebseigene Feuerwehr gegründet. Anfangs nur mit fünf Mann sowie einem altersschwachen Militärfahrzeug ausgestattet und in einem ebenso hinfälligen Gebäude untergebracht, erhielt die junge Flughafenfeuerwehr aber schon wenige Monate später ein fabrikneues FLF 25 auf Mercedes-Benz-Fahrgestell.
In den kommenden Jahren tat sich für die Feuerwehr nicht viel Neues; lediglich die Türbeschriftung des FLF musste in Flughafengesellschaft Nordstadt (FGN) geändert werden. Nach jahrelangem Provisorium konnte 1961 endlich die erste „richtige“ Feuerwache den Betrieb aufnehmen. Hinter ihren Toren fanden gleich drei neue Einsatzfahrzeuge samt Besatzung ein Zuhause: Zusätzlich standen nun ein FLF 35 in offener Bauweise, ein PLF 750 auf Unimog und ein Geräteanhänger zur Verfügung. Außerdem gab es zur Einweihung für den Wehrleiter noch einen gebrauchten, beim FGN-Vorstand abgelegten Pkw.
Schon 1963 wurde der Fuhrpark der Feuerwehr nochmals erweitert. Und das war zwingend notwendig, denn Mitte des Jahres wurde der Linienverkehr mit Großflugzeugen aufgenommen; einschlägige Vorschriften verlangten größere Löschmittelmengen und kürzere Eingreifzeiten. Hinzu kamen ein TLF 25, ein KTW, ein Pulverlöschanhänger und eines von zwei bestellten FLF 30 – mit einem für die damalige Zeit hierzulande unüblichen Rosenbauer-Aufbau!
Die Auslieferung des FLF 30-2 verzögerte sich, da die mit dem sogenannten „Österreicher“ gewonnenen Erfahrungen noch in die Fertigung des zweiten Rosenbauer-FLF einfließen sollten. Mit ihm zusammen konnten schließlich auch ein SW 1000, ein GW 2 auf MB 1113-Fahrgestell und ein weiterer KTW im Rahmen einer kleinen Feier übergeben werden. Damit besaß die Flughafenfeuerwehr zehn Jahre nach ihrer Gründung bereits 13 Motorfahrzeuge und Anhänger. Langsam wurde es eng auf der Wache!
Als 1967 ein Anbau der Feuerwache mit Reparatur- und Waschhalle sowie Stellplätzen für den Flughafenrettungsdienst bezogen werden konnte, gab es wieder etwas mehr Platz – leider nur vorübergehend! Denn im Laufe des Jahres übernahmen die Einsatzkräfte noch ein PLF 1500 mit Total-Aufbau, den dritten KTW, einen Unimog-Lkw und einen MZW. Ferner wurden in den Werkstätten der Flughafengesellschaft ein ELW auf MB O319-Chassis und ein Schlauchtransportanhänger nach Plänen der Wehr angefertigt.
Kurze Rückblende ins Jahr 1971: Wir befinden uns auf der im Vorjahr eröffneten Feuerwache 2 der FGN; dieser Neubau war durch die drangvolle Enge in der Wache 1 und den erheblich gesteigerten Frachtverkehr längst überfällig. Außerdem steht uns zum Jahreswechsel die erste Flughafenerweiterung mit einem großen Passagierterminal, modernen Abfertigungsanlagen und der Eröffnung des Frachtzentrums bevor.
In den vergangenen zwei Jahren erhielten nach und nach alle Einsatzfahrzeuge – sogar das erste, noch im Dienst stehende FLF 25 – die aktuelle Rot/Weiß-Lackierung mit den großen Ziffern der „Foxtrott“-Funkrufnamen und dem neuen Emblem der FGN; schwarze Kotflügel und Stoßstangen haben nun endgültig ausgedient!
Auf die deutlich veränderten Risiken muss die FGN-Feuerwehr nun mit der Beschaffung von leistungsstarken Großfahrzeugen reagieren. Zu den Neuheiten, die noch Anfang des Jahres ausgeliefert werden, zählen zwei GFLF 80, ein „Sattelschlepper“-GFLF 120 und ein PLF 4000, allesamt Mercedes-Benz 1924 bzw. 2624 mit Metz- oder Total-Aufbau, sowie zwei Landebahnbeschäumungsanhänger LBA 120. Im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt der Neubeschaffungen ist die aus einem geplatzten Exportauftrag nach Übersee stammende, auf Grund gewisser „Meinungsverschiedenheiten“ über die Zahlungsweise dann aber nicht ausgelieferte Gelenkbühne GB 26 mit Simon-Mast und Metz-Aufbau.
Ein Teil der zusätzlich benötigten Fahrzeuge, zum Beispiel für den Gebäudebrandschutz, kann sogar erst im kommenden Jahr in Dienst gestellt werden. Bis es soweit ist, hilft aber die Berufsfeuerwehr Nordstadt mit Abordnungen von Mannschaft und Gerät aus. Einen Überblick über den vorhandenen Fuhrpark verschafft uns die freundlicherweise von der FGN-Pressestelle zur Verfügung gestellte Gesamtliste:
Soviel zu Vergangenheit und Gegenwart des Jahres ’71! Riskieren wir noch kurz einen Blick auf die nähere Zukunft: 1976 wird die dritte Feuerwache der FGN in Betrieb gehen und der Fuhrpark in zwei größeren Beschaffungsaktionen bis dahin noch einmal wesentlich erweitert. Aber das ist dann eine andere Geschichte...
