Ich habe mir ein Konzept für Atemschutz/Strahlenschutz aus den Fingern gesaugt, das einige (okay: zwei

Allenstedt ist eine Großstadt mit ca. 120.000 Einwohnern im nördlichen Niedersachsen; das Ganze "spielt" in dieser Form so etwa Mitte bis Ende der 1980er Jahre.
Genug der Vorrede: Schanipp!
Atemschutz und Strahlenschutz in Allenstedt
Wie bei anderen Wehren gewann der Schutz der Wehrleute vor Gesundheitsschäden durch Rauchgase und Gefahrstoffe in den 70er Jahren an Bedeutung. Da es noch keine allgemeinen Normen gab, überlegte man sich eine eigene Lösung, die im Gegensatz zu heutigen Konzepten keine getrennten Fahrzeuge für Ausrüstung vor dem Einsatz und Dekontamination danach, sondern mit demselben Fahrzeug auskommt -- dafür aber eine optionale Erweiterung für Großeinsätze mit vielen Wehrleuten und/oder zu dekontaminierender Bevölkerung vorsieht.
Dazu kommen dann noch Meß- und Einsatzleitwagen. Insgesamt besteht der "Gasschutzzug", wie er in Allenstedt aus Tradition immer noch genannt wird, aus folgenden Fahrzeugen:
1. Ausrüstung und Dekontamination
a. GW-Atemschutz/Strahlenschutz (GW-A/S, "Gasschutzwagen")
Das Kernstück des Zuges ist ein Mercedes 1628 der NG-Baureihe mit Kofferaufbau vom örtlichen Ausrüster Ermelmann. Der Köffer verfügt vorn rechts über eine doppelflüglige Bustür, um auch mit eher ungeschlachten Schutzanzügen bequem und gefahrlos aussteigen zu können. Auf der linken Seite befindet sich die Aufbewahrung und die Füllvorrichtung für Atemgeräteflaschen, um auch bei längeren Einsätzen stets genug betriebsbereite Atemgeräte vorhalten zu können.
Im mittleren Bereich befinden sich in Fahrtrichtung rechts der Umkleideraum und links die von außen zugänglichen, mit Rolläden verschlossenen "Spindräume", in denen in genormten Rollcontainern die Ausrüstungsgegenstände und Schutzanzüge gelagert sind. Das macht es möglich, vor dem und auch während des Einsatzes den Inhalt der "Spinde" je nach Einsatzlage auszutauschen oder zu ergänzen. Dafür befindet sich unter den Spindraum-Rolläden eine schmale Ladebordwand, deren Breite genau für die Rollcontainer ausreicht. Die Wand ist dort entsprechend leicht nach innen versetzt.
Im hinteren Bereich des Wagens ist der Fahrzeugrahmen nach unten gekröpft, um eine niedrigere Bodenhöhe über Grund zu erreichen. Hier befinden sich zwei Duschkabinen und eine WC-Kabine, darüber die dafür nötigen Frischwassertanks und die Luft- und Wasserheizanlage. Davor sitzt auf dem Aufbaudach die Klimaanlage. Die Abwassertanks befinden sich unter dem Boden am Fahrzeugrahmen.
Am Heck hat der Wagen eine hydraulisch nach oben ausklappbare Wand, an der innen insgesamt vier einzeln herunterlaßbare Zeltplanenwände angebracht sind. Hier wird bei Bedarf der Dekontaminationsraum eingerichtet: die Zeltwände werden an den Ecken und zum Aufbau hin verbunden, der Boden mit mitgeführten Holzgitterrosten ausgelegt und vom GW-A/S-Logistik (s.u.) mitgeführte Rollcontainer für kontaminierte Kleidung und Ausrüstung aufgestellt. Die vom Einsatz zurückkehrenden Wehrmänner können hier die kontaminierten Sachen ablegen und direkt zur Dusche in den Aufbau gehen, ohne den Umkleideraum zu kontaminieren. Die Rollcontainer werden nach dem Einsatz wieder im GW-A/S-Logistik verladen.
Zur Raumaufteilung eine Grundrißskizze und die Farblegende dazu:


b. Auflieger Atemschutz/Strahlenschutz Großeinsatz (AL-A/S-G, "Klappfix")
Sobald eine zweistellige Anzahl Wehrleute mit Schutzkleidung zu versorgen sind oder auch Zivilpersonen dekontaminiert werden müssen, kommt ergänzend zum Gasschutzwagen der von den Wehrleuten spöttisch sogenannte "Klappfix" zum Einsatz. Der zweiachsige Jumboauflieger wird von einer universellen Zugmaschine zum Einsatzort gefahren, dort Heck an Heck mit dem Gasschutzwagen aufgestellt und über die heckseitige, zu diesem baugleiche Heckklappen-/Zeltwandkonstruktion mit diesem verbunden. Die Seitenwände des Aufliegers lassen sich ebenfalls hydraulisch herunterklappen; dabei entfalten sich selbsttätig daran angebrachte Zelte, die im Querschnitt einen Viertelkreis beschreiben und die Grundfläche des Aufliegers so mehr als verdreifachen.
Im vorderen Teil über der Sattelzugmaschine ist die Technik untergebracht: eigener Hilfsantriebsmotor für die Hydraulik und den Luftpresser für Atemgeräte, Luft- und Wasserheizung, Klimaanlage, Frisch- und Abwassertank.
In Fahrtrichtung dahinter befindet sich wie beim Gasschutzwagen der Eingang, hier aber links (damit beide Wagen in Arbeitsaufstellung die Türen an derselben Seite haben) und aus Platzgründen mit einer nach außen öffnenden Schwenktür. Neben der Füllvorrichtung für Atemschutzflaschen befindet sich eine Wand, die den Eingangsteil von der dahinter, also in Fahrtrichtung rechts befindlichen Duschkabine trennt. Dahinter beginnen die Zelte.
Bei ausgeklappten Zelten dienen die damit überdachten Flächen als Umkleideräume. In der Mitte, also auf dem eigentlichen Auflieger, befinden sich die Spinde, wieder aus den Rollcontainern. Diese können zum Aus-/Wiederaufrüsten des Aufliegers auch bei eingeklappten Zelten von hinten be- und entladen werden; im Einsatz ist ihr Austausch allerdings nicht vorgesehen. Die dort untergebrachten Materialien reichen für die Ausrüstung von bis zu 30 Wehrleuten mit Schutzanzügen und Atemgeräten sowie für die Bekleidung von bis zu 120 dekontaminierten Personen.
Für den Abtransport von kontaminierter Kleidung und Material wird bei Großeinsätzen ein Niederflurhubwagen-Absetzbehälter (AN-Koffer) verwendet, der mit entsprechend vielen leeren Rollcontainern bereitgehalten wird. Kleidung von Zivilpersonen wird dazu in mit Namen beschriftete Plastiksäcke verpackt.
Je nach Einsatzlage -- mit oder ohne kontaminierte Zivilbevölkerung -- kann der Auflieger durch Schiebewände längs in einen Damen- und einen Herren-Bereich unterteilt werden oder eben nicht. Wenn er geteilt wird, sind die Dusche und das WC im Auflieger für die Damen-Hälfte (in Fahrtrichtung rechts) vorgesehen. Dann wird der Dekontaminationsraum zwischen den beiden Fahrzeughecks längs geteilt. Dazu wieder die Grundrisse (und nochmal die Legende von oben, damit Ihr nicht so viel scrollen müßt):



Und Schanapp! Die anderen Fahrzeuge, nämlich:
c. GW-Atemschutz/Strahlenschutz-Logistik (GW-A/S-L, "Gasschutztransporter")[/b]
d. GW-Atemschutz-Werkstatt (GW-AW, "Gasschutz-Werkstattwagen")[/b],
sowie die Fahrzeuge für Messung und Erkundung:
a. GW-Meßgeräte (GW-Mess, "Meßwagen"),
b. Meß-/Erkundungswagen (MessErkW) und
c. Einsatzleitwagen Atemschutz/Strahlenschutz (ELW A/S),
sind vergleichsweise "normal" und werden deswegen erst bei der Modellvorstellung näher beschrieben.
So, jetzt seid Ihr dran. Wenn an dem Konzept irgendwas faul ist, bitte ich darum, jetzt zu sprechen oder für immer zu schweigen

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße, Ermel.