Erster

So hoffe ich es jedenfalls. Ich muss zugeben, eigentlich wollte ich mich gar nicht so früh heranwagen.

Doch dann war das Fahrzeug nochmal 2 Tage auf dem Hof und ich konnte endlich ein paar vernünftige Fotos machen.
Dann packte mich der Ehrgeiz und ich erstellte eine Maßzeichnung. Mit viel Akribie ging es nun an den Messvorgang.

Danach machte ich mir erste Gedanken, wie ich das Modell umsetzen könnte. Nun war es nicht das erste Fahrzeug, welches aus dem Nichts entstand.

Zunächst entstand das Fahrgestell mit lenkbarer Vorder- und Hinterachse. Die Seitenteile sollten beim Bau auch eher eine untergeordnete Rolle einnehmen. Allerdings stellte mich die Front doch vor einige Herausforderungen.
Als erste Maßnahme wurden die Seitenteile nach meinen Maßen gefertigt. Dann produzierte ich die Radläufe und fixierte sie an der richtigen Stelle. Auch eine Dachplatte war schnell gebaut. So stand zunächst ein gewisses Grundgerüst.
Nun musste erst einmal eine passende Verglasung her. Manchmal taugt eben die Restekiste doch etwas. Eine ältere Busverglasung hatte zumindest schon das richtige Innenmaß. Allerdings war die Frontscheibe etwas zu steil bzw. schräg. Mit einem Kerbschnitt brachte ich die Frontscheibe dann in die richtige Lage und verklebte sie an den Schnittstellen. Da später ohnehin ein Fensterrahmen über den Schnitt verbaut wurde, konnte der Schnitt kaschiert werden.
Die Originalverglasung ist ja getönt. Lange habe ich Versuche gemacht. Ganz schwarz war mir persönlich zu dunkel, es sollte schon ein gewisser Einblick gewährleistet sein. Nach langer langer Suche, fand ich in meinem Folienfundus eine transparente Tönungsfolie. Mit dieser beklebte ich den kompletten Scheibeneinsatz von innen. Das Ergebnis war für mich zumindest zufriedenstellend. Dieses Problem war also gelöst.
Jetzt begann ich mich an der Front zu schaffen. Hier musste nun jedes Teilsegment einzeln produziert werden.
Für die obere Kante der Frontschürze musste ein altes Magirus Fahrerhaus sterben. Die Formgebung passte sehr gut zum Rosenbauer RT. Somit hatte ich nun endlich eine Basis, an die ich anbauen konnte. Quasi nach unten baute ich Stück für Stück jedes Teil einzeln und fügte es an. Dann spachteln und schleifen, dann weiterbauen und wieder spachteln und schleifen. Nach einigen Tagen entstand dann nun endlich das Gesicht des Fahrzeuges.

Ich versendete einige Baubilder an meine Freunde die mir bestätigten, dass das Modell dem Original doch mehr als ähnlich sehen würde. Das gab mir den Aufschwung, das Ganze bis zum Schluss durchzuziehen.

Es waren wirklich viele Stunden und Tage, doch am Ende war ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Viele Fotos halfen mir dabei, alleine die Dachansicht wäre ohne meine Dienststelle nicht möglich gewesen, weil das Dach ja nicht begehbar ist.

Beim Messen gilt auch, lieber ein paar Maße mehr, als zu wenig.

Ich hoffe mit dem Modell der Erste zu sein, ist aber nur fürs Gemüt.

Ich glaube mal, dass das so is!

Ich kenne das Vorbild in echt nicht und auch nur anhand der Fotos. Aber der Vergleich zu den Fotos ist...phänomenal! So ein Modell ganz ohne Basis aus der Großserie zu bauen...da bekäme ich Alpträume! Grandios!

Ich bin eigentlich kein Fan von Decal-Rollo (bei mir müssen die einfach haptisch sein, auch wenn es in 1:1 umgerechnet zu grob wäre) aber hier passt das für mich sehr gut. Wirkt in Echt sicher auch wieder anders (soll heißen besser) wie auf den Fotos bei denen unvermeidlich ein anderer Eindruck entsteht.

Was mich und einige andere ja immer interessiert sind Fotos aus der Bauphase. Da kann man sich von dem Aufwand noch ein besseres Bild machen. Hast du davon vielleicht noch welche?

Hallo Hanne,

sehr erfreulich, dass du wieder einmal etwas in diesem erstklassigen Forum präsentierst!

Das Modell des eLHF ist grandios geworden. Man könnte meinen, du hast das 1:43 Modell von Wiking beklebt und gesupert. Aber nein - es ist einmal mehr ein kompletter Eigenbau aus deiner Werksatt!!
Es steht seinem (für meine Begriffe sehr fragwürdigen) Vorbild in nichts nach. Chapeau!

Ist die Schiebleiter ein Bauteil von Preiser mit einigen Verfeinerungen?

Beste Grüße aus Mettmann in die Hauptstadt

Jens

Hallo Hanne,

sicherlich bist Du erster der sich an das E-LHF rangewagt hast. Damit kannst Du auch den 1.Platz einnehmen. Aus dem nichst so ein Modell auf den Tisch stellen hat schon was. Die Vorteile das Fahrzeug zu vermessen und geeignete Fotos aus allen Modellsichten zu verewigen muß man erstmal schaffen.

Die Forum-Mitglieder würden sich sicher über mehr freuen.

Gruß
Norbert (No-Wee Chemie)

Och jo, einen gewissen Wiedererkennungswert kann man dem Modell nicht absprechen.



Oder ganz anders ausgedrückt: Das Modell ist schlicht der Hammer! Vor scratch-build Modellen und ihren Erschaffern habe ich grundsätzlich viel Respekt, das ist eine Modellbaukategorie, die mir auch nie wirklich gelingen will. Gut, ein Vorbild genau anschauen und ausmessen zu können, hilft da ungemein, das Glück muss man natürlich auch haben. Das dann aber auch entsprechend umzusetzen, ist schon eine hohe Kunst (in Zeiten von 3D-Druckern ist das schon fast eine aussterbende Gattung). Sauberle, Herr Auberle!

Einzig die Tönungsfolie will mir nicht gefallen, ich habe schon besser klebende an H0 Modellen gesehen. Sei's drum, ist ja nur mein eigenes Empfinden.
Persönlich tendiere ich allerdings ohnehin zum Tönen von Fenstern mittels transparenter Farbe (Spraydose oder Airbrush). Allerdings muss man das natürlich mögen und können, bei meinem bisher einzigen Versuch mittels wasserverdünnbarer Glasmalfarbe und einer völlig ungeeigneten Spritzpistole waren einige Anläufe nötig, am Ende war mir beinahe auch noch die Farbe ausgegangen...

Hallo Hans-Jörg,
irgendwie erinnert mich der Rosenbauer ET immer an den Magirus Ur-Octopus.
Auch ich dachte zuerst das du das 1:43 Modell nur umfoliert hättest.
Das Modell ist dir ausgezeichnet gelungen.
Wie bestimmmt alle anderen auch, würde ich mich über Bauphasenbilder sehr freuen.

Grüße
Jürgen

Hallo Hans-Jörg,

Echt krass was du da auf die kleinen Räder gestellt hast . Einfach wunderbar .

Gruss Thomas

Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für netten die Lobgesänge. Ja es war wirklich eine Herausforderung. Ich kann auch mit guter Kritik umgehen. Das mit den Jalousienfolien mache ich ja schon ein Leben lang und bin, für mich, auch überzeugt davon. Die Nähte können viel feiner gestaltet werden und der Originaleindruck ist immer noch etwas anders als auf dem Bild. Trotzdem muss das natürlich jeder für sich entscheiden. Mit der Tönung hatte ich auch so mein Problem. Glasklar wäre schlichtweg falsch gewesen, ganz schwarz wäre auch nicht schön und so war es für mit die einzige Alternative. Schöner geht immer, dennoch bin ich halbwegs zu frieden. Das Wiking Modell hat im übrigen nur den kurzen Radstand, unser Original dagegen den längeren. Ich schaue, ob ich noch Baubilder zeigen kann.

Dank an Alle Gruß Hanne aus Berlin

Für Jens
ja es ist eine gesuperte Schiebleiter von Preiser. Haltestangen und Seilrolle sind dazugekommen, silber lackiert und die Sprossen in rot.

Gruß Hanne

Der absolute Hammer Würde es hier im Forum noch mal nen Wettbewerb geben hättest du ganz sicherlich mit dem Modell den ersten Platz gemacht. Vor diesem Eigenbau kann man nur den Hut ziehen

Beste Grüße
Christopher

Hallo Hans-Jörg,

da hast du nun den ersten Platz für dieses Modell(zeitlich gesehen). Aber auch von der Qualität her wird dein Modell lange auf dem ersten Platz bleiben, auch wenn sich noch viele an den Bau heranwagen sollten. Bei der komplizierten Form des "Gesichtes" hätte ich mich nicht an einen scratch-Bau getraut. Diese Herausforderung hast du meisterlich bestanden, und man kann die Menge an Arbeit, die darin steckt, einigermaßen erahnen, auch wenn es mit einigen Bildern aus der Bauphase noch besser nachvollziehbar wäre.
Mit der Tönungsfolie ist das verdammt schwierig. Ich habe das mal mit einer alten Sonnenschutzfolie, die man beim Kindersitz an die Seitenscheibe vom Pkw kleben konnte, probiert. Ich war aber gar nicht zufrieden, weil man von außen am Modell immer deutliche Klebespuren im Inneren sehen konnte(vom Revell contacta clear).
Falls Wiking doch noch ein H0-Modell herausbringen sollte, ärger dich nicht

Gruß Ulrich

Moin Hanne,

da bleibt nicht - mehr - viel zu sagen Allererste Sahne!

Mit der Fensterfolie ist es immer so eine Sache bei diesen kleinen Klebeflächen. Auf dem Foto fällts sicher mehr auf, als tatsächlich am Modell. Welche Felgen hast'n verwendet?

Dass der original Radstand länger ist, als beim Wiking-Modell ist mal wieder typisch; hätten wir uns nicht daran orientieren können? Manno!

Arne grüßt!

Moin, Hanne!

Ich bin wieder mal schwerst beeindruckt von der Mühe die Du Dir gibst und dem Ergebnis nach all der "Arbeit".
Schade dass ich keinen Hut besitze, den würde ich mir jetzt nämlich vom Schädel reißen (müssen)!

Viele Grüße in die Hauptstadt,
Jürgen

Lieber Hans-Jörg,
großes Kino, superschönes Modell, an dessen Bildern ich mich sehr erfreue.
Das ausführliche Lob der Kollegen hat ja bereits Deine tolle Leistung im Detail umrissen.
Als Alternative zu der Folientönung kann ich Dir von Tamiya den Lack "Rauch Transparent" empfehlen,
funktioniert einwandfrei.
Beste Grüße in die Hauptstadt
Dirk

Hallo Hans-Jörg,
das ist ein Kracher im Bereich kompletter Eigenbau.

Gruß
Wolfgang