Hier noch einmal den damaligen Update-Text, um das Nachlesen auf meiner HP zu ersparen:
Im Herbst 2006 hat die Feuerwehr Thalburg ein neues Sonderfahrzeug in Dienst gestellt. Dabei handelt es sich um einen Bronto-Teleskopmast F 54 RLX auf einem vierachsigen Mercedes-Benz-Fahrgestell vom Typ Econic 3233, wobei die erste und vierte Achse lenkbar ist. Ein ähnliches Fahrzeug wurde vor kurzem auch von der Airbus-Werkfeuerwehr in Hamburg-Finkenwerder beschafft; weitere vergleichbare Fahrzeuge stehen seit einiger Zeit bei den Berufsfeuerwehren in Berlin, München, Hamburg und Dortmund im Dienst. Bei dem Thalburger Fahrzeug handelt es sich wohlgemerkt erst um den zweiten Teleskopmast (TM) in dieser Größenordnung, der im Feuerwehrbereich auf einem Fahrgestell der Econic-Baureihe ausgeliefert wurde.
Der mit 540 kg belastbare Arbeitskorb des Teleskopmastes ist mit einem Monitor, Atemluftanschlüssen, Scheinwerfern, einer Wärmebildkamera, Stromanschlüssen, einer Temperaturüberwachung des Korbbodens und Selbstschutzdüsen ausgestattet. Am Teleskopmast ist eine fest installierte Wasserzuleitung angebracht worden. In einem Gerätekasten auf dem Teleskopmastpodest wird außerdem noch ein Belüftungsgerät der Fa. Tempest, eine Korbtrage und eine Krankentragenhalterung sowie ein 50 Meter langer Evakuierungsschlauch mitgeführt.
Stationiert wird das knapp 12 Meter lange Sonderfahrzeug - nach umfangreichen Einweisungs- und Schulungsveranstaltungen für das Personal - auf der Feuer- und Rettungswache 2 im Thalburger Süden, da an diesem Standort auch der Hilfeleistungszug, die Großtanklöschfahrzeuge sowie die Höhenrettungsgruppe untergebracht sind. Es dient zukünftig vor allem als ergänzendes Arbeitsgerät für spezielle Einsatzsituationen, ist aber keinesfalls als Ersatz der bisher in den Löschzügen verwendeten Drehleitern mit Rettungskorb vorgesehen.
Zum Modell: Es handelt sich zweifelsfrei um den aufwändigsten Um- bzw. Eigenbau, der jemals in den Werkstätten der Feuerwehr Thalburg entstanden ist. Mit den ersten Planungen des Teleskopmastes wurde bereits vor vier (!) Jahren begonnen; die reine Bauzeit hat etwa zehn Monate in Anspruch genommen. Die Suche nach den benötigten Einzelteilen und unzählige technische Probleme haben die Fertigstellung des Modells jedoch immer wieder erheblich verzögert. Kaum war eine kniffelige Bauphase überstanden, ging es mit der nächsten weiter… Die Idee, den Teleskopmast komplett funktionsfähig zu gestalten, musste in diesem Zusammenhang relativ rasch verworfen werden. Auch ließen sich viele Einzelteile nicht nachbauen, ohne einige Kompromisse einzugehen. Verwendet wurden beim Bau des Thalburger Teleskopmastes im Wesentlichen folgende Basismodelle bzw. Teile:
a) 1 x MB Econic DLK 23/12 von Wiking (alte Version)
b) 1 x MB Econic DLK 23/12 von Wiking (neue Version)
c) 1 x MB Atego DLK 23/12 von herpa
d) 1 x MB Econic Müllwagen von Wiking
e) 1 x MB Atego Ruthmann-Steiger von herpa ("kleiner" Ruthmann)
f) 1 x Scania Ruthmann-Steiger von herpa ("großer" Ruthmann)
g) 4 x Tank des Schaum-Wasserwerfer-Anhängers von Preiser
h) Klapptüre von einem beliebigen TLF auf Magirus-Eckhauber-Fahrgestell von Preiser
i) Hydraulikzylinder der Gelenkbühne von Preiser
j) Kunststoff-Vierkantprofile(Evergreen)
k) Kunststoff-Rundprofile (Evergreen)
l) Echtholz-Profile bzw. Möbelfurnier
m) Aluminium-Rundprofile (Architekturmodellbau-Fachhandel)
n) diverse Messing-Ätzteile (MBSK)
o) eine Saite einer E-Gitarre (stellt einen Teil der Wasserzuleitung am Mast dar)
p) selbstklebende Chromfolie aus dem Baumarkt
q) Federstahl 0,25 mm (für die Nachbildung einiger Leitungen)
r) Riffelblechplatten von Kibri sowie
s) weitere diverse Zurüstteile verschiedener Hersteller.
Eine vollständige Bauanleitung kann hier natürlich nicht gegeben werden. Im Wesentlichen müssen aber folgende Schritte unternommen werden:
1.) Verlängern eines Econic-Fahrgestells um die Nachlauflenkachse und vorbildgerechtes Verfeinern der silbernen Felgen mit mattschwarzer Farbe.
2.) Detaillierung der Kabine (Bemalen von Fensterrahmen und Sitzen, neue Rundumkennleuchten von Roco, Fanfaren, Lautsprecher und eine Klimaanlage von herpa, Straßenräumer aus blauer Selbstklebefolie, Zusatzscheinwerfer aus geätztem Messing, Kfz.-Kennzeichen von DS-Design usw.).
3.) Zersägen eines Econic-DLK-Modells an folgenden Stellen: Waagerecht unter dem vorderen (hohen) Geräteraum bis zur Aussparung für die Abstützung (ergibt "Teil 1"), senkrecht vor und hinter dem niedrigen Geräteraum (ergibt "Teil 2"), senkrecht etwa in der Mitte der Kotflügel sowie senkrecht am vorderen Rand der Aussparung für die hintere Abstützung (ergibt "Teil 3") sowie senkrecht vor dem hinteren Rand der Aussparung für die hintere Abstützung (ergibt das Heck bzw. "Teil 4").
Zersägen eines weiteren Econic-Modells an folgenden Stellen: Senkrecht vor und hinter dem niedrigen Geräteraum (ergibt "Teil 5") sowie senkrecht an der Stelle, an der der Kotflügel vorne nach unten "abknickt" sowie am vorderen Rand der Aussparung für die hintere Abstützung (ergibt "Teil 6").
4.) Ausschneiden der schmalen seitlichen Aufstiege aus den "Aluminium-Teilen" der Podeste von zwei herpa-Drehleitern (ergibt oben gekürzt 2 x
"Teil 7" und unverändert 2 x "Teil 8").
5.) Zuschneiden neuer Riffelblechabdeckungen aus Bastelplatten von Kibri, dabei sind die Aussparungen für die neuen Abstützungen des Teleskopmastes zu berücksichtigen!
6.) Zusammensetzen der ausgeschnittenen und sauber zurecht gefeilten Teile in der Reihenfolge (von vorne aus gesehen): Teil 1, Teil 2, Teil 6 (um 180° gedreht), Teil 7, Teil 3, Teil 5 sowie Teil 4 (wobei in das Teil 4 noch die Teile 8 eingefügt werden müssen).
7.) Anbringen einer (umgedrehten: Innenseite nach außen!) Klapptüre von Preiser auf der Beifahrerseite unter Teil 1.
8.) Kürzen der Schaummitteltanks von Preiser und "stehende" Montage mit einigen Evergreenprofilen als Halterungen an das Fahrgestell (die ursprünglichen Tankdeckel sind jetzt die Blinkleuchten!).
9.) Anfertigen des Drehstuhls im kompletten Eigenbau aus Plastikplatten und Teilen einer Atego-Drehleiter von herpa.
10.) Anfertigen des eigentlichen Mastes bzw. der Ausleger aus Vierkantprofilen von Evergreen, dem Gelenkarm des "großen" Ruthmann-Steigers von herpa, dem Korb des "kleinen" Ruthmann-Steigers von herpa sowie den Hydraulikzylindern der älteren Gelenkbühne von Preiser.
11.) Der Korb erhält zusätzliche Griffstangen von Roco (ursprünglich die Reling eines Feuerwehr-Rettungsbootes), einen Lautsprecher, Zusatzscheinwerfer, einen Monitor von Athearn sowie eine abklappbare Trittfläche aus geätztem Messing (Hersteller: MBSK).
12.) Anfertigen einer Wasserzuleitung am Mast entlang aus Rundprofilen von Evergreen in verschiedenen Stärken, einer E-Gitarrensaite, einem vom Juwelier mattierten Aluminium-Rundprofil sowie selbstklebender Chromfolie.
13.) Ausstattung des Fahrzeuges mit einem selbstgebauten Tempest-Belüftungsgerät, einer verfeinerten Krankentragenhalterung von herpa und unzähligen anderen Kleinteilen (Lautsprecher, zusätzliche RKL am Heck, Antennen, Griffstangen usw. - siehe auch die Auflistung der Einzelteile oben!).
14.) Beschriftung (u. a.
www.feuerwehr.thalburg.de; "Bronto"- und "Ziegler"-Firmenschriftzüge) mit Decals von Müller, TL-Decals und DS-Design.
Schon fertig - guten Appetit!