Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
- Ralf Schulz
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Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Hallo Kollegen,
mit den Chevys von Rapido Trains habe ich noch arges Problem:
Für einen kleinen richtigen Umbau müsste ich die Lackierung von Rapido von den Autos bekommen. Die Bedruckung geht mit diversen Alkoholen (Spiritus, fast reines Isopropanol und "Desinfektionsmittel" = Alkoholmischung...), Aceton oder Dowanol PM praktisch problemlos runter. Aber der Lack zeigt sich von all diesen Mitteln völlig unbeeindruckt! An einer Stelle auf der Innenseite, wo der Lack wirklich nur hauchdünn hingekommen ist, habe ich mit Aceton ein gaaanz klein wenig Lack wegbekommen, aber auch nur, weil sich das Plastik dort mit angelöst hat.
Nicht mal Plastikkleber wie Revell oder Tamiya Extra Thin zeigen Wirkung.
Mit Backofenspray habe ich früher schon bei weit weniger resistenten Lacken keinen Erfolg erzielt; Lux habe ich nicht, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das besser wirken würde als Dowanol PM oder Aceton.
Ich gehe bei den Rapido Farben von 2K-Lacken aus die echte Autoqualität haben. Bleibt mir hier also wirklich nur Schleifpapier, um zumindest an ein paar Stellen den Lack weg zu bekommen, wo er sich recht dick auf den Modellen gesammelt hat? Da riskiere ich allerdings auch, diverse Details der Karosserie zu zerstören...
Wie macht Ihr das also, wenn der Lack sich vehement sträubt?
mit den Chevys von Rapido Trains habe ich noch arges Problem:
Für einen kleinen richtigen Umbau müsste ich die Lackierung von Rapido von den Autos bekommen. Die Bedruckung geht mit diversen Alkoholen (Spiritus, fast reines Isopropanol und "Desinfektionsmittel" = Alkoholmischung...), Aceton oder Dowanol PM praktisch problemlos runter. Aber der Lack zeigt sich von all diesen Mitteln völlig unbeeindruckt! An einer Stelle auf der Innenseite, wo der Lack wirklich nur hauchdünn hingekommen ist, habe ich mit Aceton ein gaaanz klein wenig Lack wegbekommen, aber auch nur, weil sich das Plastik dort mit angelöst hat.
Nicht mal Plastikkleber wie Revell oder Tamiya Extra Thin zeigen Wirkung.
Mit Backofenspray habe ich früher schon bei weit weniger resistenten Lacken keinen Erfolg erzielt; Lux habe ich nicht, kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das besser wirken würde als Dowanol PM oder Aceton.
Ich gehe bei den Rapido Farben von 2K-Lacken aus die echte Autoqualität haben. Bleibt mir hier also wirklich nur Schleifpapier, um zumindest an ein paar Stellen den Lack weg zu bekommen, wo er sich recht dick auf den Modellen gesammelt hat? Da riskiere ich allerdings auch, diverse Details der Karosserie zu zerstören...
Wie macht Ihr das also, wenn der Lack sich vehement sträubt?
Viele Grüße -
Ralf
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Habe ich das richtig verstanden dass das Modell selbst aus „normalem“ Spritzguss-Kunststoff besteht?
Et hätt noch immer jot jejange!
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Früher habe ich mit Bremsflüssigkeit Erfolge erzielt, war nur ne Sauerei aber selbst der hartnäckige Lack ging ab. Nicht alle Kunststoffe vertragen so ein Bad
- Ralf Schulz
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
@ Andreas: Na ja, ich gehe zumindest mal davon aus, dass es eine Art Polystyrol ist. Zwar lässt sich dieser Kunststoff auch nicht so richtig gut mit dem üblichen Plastikkleber bearbeiten, aber von ABS gehe ich trotzdem nicht aus (Preiser hat gerne mal ABS verwendet, z.B. beim weißen Gelenkbühnenarm oder wahrscheinlich auch beim roten Krupp/Faun Teleskopkranwagen, die nehme ich zum Vergleich)
@ Klaus Dieter: Stimmt, Bremsflüssigkeit habe ich schlicht übergangen. Bisher habe ich auch noch nie welche benutzt, ist mir in der Anwendung ehrlich gesagt zu risikoreich (die Rapido Modelle sind für einen möglichen Totalverlust viel zu teuer) und bei der Entsorgung zu kompliziert (ich lebe in der tiefen Provinz, hier ist alles kompliziert, wenn man selber kein Auto hat)...
Im Hinterkopf bleibt das trotzdem, vielleicht finde ich ja mal jemanden, der mir zum Testen ein Marmeladenglas voll abgibt, bereits gebrauchte soll es ja auch tun, habe ich mal gelesen. In dem Fall würde ich einen Versuch wagen, auch wenn dann eventuell 30 Euro draufgehen für ein Modell, das ich dann auch möglicherweise nicht mehr nachbekomme.
Trotzdem wäre mir etwas anderes lieber (da ziehe ich eigentlich sogar das Schleifpapier vor)...
@ Klaus Dieter: Stimmt, Bremsflüssigkeit habe ich schlicht übergangen. Bisher habe ich auch noch nie welche benutzt, ist mir in der Anwendung ehrlich gesagt zu risikoreich (die Rapido Modelle sind für einen möglichen Totalverlust viel zu teuer) und bei der Entsorgung zu kompliziert (ich lebe in der tiefen Provinz, hier ist alles kompliziert, wenn man selber kein Auto hat)...
Im Hinterkopf bleibt das trotzdem, vielleicht finde ich ja mal jemanden, der mir zum Testen ein Marmeladenglas voll abgibt, bereits gebrauchte soll es ja auch tun, habe ich mal gelesen. In dem Fall würde ich einen Versuch wagen, auch wenn dann eventuell 30 Euro draufgehen für ein Modell, das ich dann auch möglicherweise nicht mehr nachbekomme.
Trotzdem wäre mir etwas anderes lieber (da ziehe ich eigentlich sogar das Schleifpapier vor)...
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Ralf
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- Ralf Schulz
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Amüsant, manchmal geht einiges ziemlich schnell:
Von einem befreundeten Nachbarn habe ich heute Nachmittag eine angebrochene, nicht mehr ganz taufrische Flasche Brensflüssigkeit bekommen.
Wie ich aber vorhin irgendwo im Netz gelesen habe, ist wohl nicht jede Art von Bremsflüssigkeit zum Entlacken geeignet, "DOT 5" (auf Silikonbasis) sollte es demnach nicht sein. Jetzt sehe ich aber, dass ich eben genau "DOT 5.1" bekommen habe (genauer gesagt TRW DOT 5.1 PFB501) - fällt das jetzt unter dumm gelaufen oder kann ich vielleicht doch was damit anfangen? Bevor ich mein teures Modell vernichte, wollte ich lieber noch mal nachfragen...
Von einem befreundeten Nachbarn habe ich heute Nachmittag eine angebrochene, nicht mehr ganz taufrische Flasche Brensflüssigkeit bekommen.
Wie ich aber vorhin irgendwo im Netz gelesen habe, ist wohl nicht jede Art von Bremsflüssigkeit zum Entlacken geeignet, "DOT 5" (auf Silikonbasis) sollte es demnach nicht sein. Jetzt sehe ich aber, dass ich eben genau "DOT 5.1" bekommen habe (genauer gesagt TRW DOT 5.1 PFB501) - fällt das jetzt unter dumm gelaufen oder kann ich vielleicht doch was damit anfangen? Bevor ich mein teures Modell vernichte, wollte ich lieber noch mal nachfragen...
Viele Grüße -
Ralf
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- Andreas Kowald
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Ethanol, Isopropanol und Desinfektionsmittel sind alle chemisch ähnliche polare Lösungsmittel.
Aceton gehört auch in diese Gruppe, kann aber zusätzlich Polystyrole auflösen.
Dowanol und Lux sind nicht polare Lösungsmittel.
Beide Gruppen hast Du erfolglos ausprobiert.
Der verwendete Lack scheint dem verwendeten Kunststoff also so ähnlich zu sein dass es keine ausreichenden Unterschiede im Verhalten gegenüber Lösungsmitteln gibt.
Bremsflüssigkeit soll gewissermaßen zwischen Lackschicht und Objekt kriechen uns den Lack so vom Untergrund ablösen - das Problem ist nur dass diese Chemikalie in manche Kunststoffe eindringen kann und dann die Eigenschaften, besonders die Festigkeit beeinflusst.
Leider musste ich schon sowohl mit thermoplastischen Kunststoffen (hier: Herpa-Modell) als auch quervernetzten Kunststoffen (Resinmodell) negative Erfahrungen machen.
Da man aber immer mal wieder positive Erfahrungen liest scheint es hauptsächlich von der Einwirkzeit abzuhängen.
Also so kurz wie möglich und Reste der Bremsflüssigkeit gründlich vom Modell entfernen. Mit reichlich Wasser sollte das gelingen. Viel Glück!
Aceton gehört auch in diese Gruppe, kann aber zusätzlich Polystyrole auflösen.
Dowanol und Lux sind nicht polare Lösungsmittel.
Beide Gruppen hast Du erfolglos ausprobiert.
Der verwendete Lack scheint dem verwendeten Kunststoff also so ähnlich zu sein dass es keine ausreichenden Unterschiede im Verhalten gegenüber Lösungsmitteln gibt.
Bremsflüssigkeit soll gewissermaßen zwischen Lackschicht und Objekt kriechen uns den Lack so vom Untergrund ablösen - das Problem ist nur dass diese Chemikalie in manche Kunststoffe eindringen kann und dann die Eigenschaften, besonders die Festigkeit beeinflusst.
Leider musste ich schon sowohl mit thermoplastischen Kunststoffen (hier: Herpa-Modell) als auch quervernetzten Kunststoffen (Resinmodell) negative Erfahrungen machen.
Da man aber immer mal wieder positive Erfahrungen liest scheint es hauptsächlich von der Einwirkzeit abzuhängen.
Also so kurz wie möglich und Reste der Bremsflüssigkeit gründlich vom Modell entfernen. Mit reichlich Wasser sollte das gelingen. Viel Glück!
Et hätt noch immer jot jejange!
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Kleiner Nachtrag: Dot5 ist laut Wikipedia ein Silikonöl und chemisch etwas völlig anderes als alle anderen Sorten, die alle wassermischbare Polyglykole sind.
Polyglykole haben manche Eigenschaften mit den kurzkettigeren Alkoholen Ethanol und Isoprop gemeinsam, zum Beispiel die Mischbarkeit mit Wasser. Die Moleküle sind aber viel größer, daher sind sie z.B. nicht so dünnflüssig und wirken eher ölig.
Silikonöle sind dagegen wasserabweisend, im Grunde ein bisschen wie die bekannten Dichtmassen für Fugen, nur kurzkettiger und daher flüssig sowie nicht aushärtend.
Polyglykole haben manche Eigenschaften mit den kurzkettigeren Alkoholen Ethanol und Isoprop gemeinsam, zum Beispiel die Mischbarkeit mit Wasser. Die Moleküle sind aber viel größer, daher sind sie z.B. nicht so dünnflüssig und wirken eher ölig.
Silikonöle sind dagegen wasserabweisend, im Grunde ein bisschen wie die bekannten Dichtmassen für Fugen, nur kurzkettiger und daher flüssig sowie nicht aushärtend.
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- Ralf Schulz
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Soweit habe ich das verstanden.
Übrigens habe ich mir auch schon mit Brennspiritus beim Entlacken Herpa Modelle fast vernichtet, aber das waren welche aus chinesischer Produktion, wenn ich mich richtig erinnere, und es war dann auch schon jeweils das zweite oder dritte längere Spiritusbad (da sind entlang der Flusslinien des Plastiks feinste Haarrisse entstanden - der Herpa-Lack ging dafür trotzdem gut ab). Vornehmlich weiße Wiking Modelle habe ich dagegen mit Dowanol PM (1-Methoxy-2-Propanol) unabsichtlich deutlich schneller klein gekriegt, v.a. an dünnen Stellen, die dicken Stellen haben massiv zu schrumpeln begonnen und sind sehr grob rau geworden.
Zu meiner speziellen Bremsflüssigkeit muss ich allerdings verdeutlichen, dass es sich hierbei um eine DOT 5.1 Flüssigkeit handelt. Wie ich eben nachgelesen habe, ist diese Flüssigkeit mit DOT 3 und 4 kompatibel und im Gegensatz zu DOT 5 nicht auf Silikonbasis sondern auf mineralischer Basis (Glykolbasis) - und ist mit Wasser gut vermischbar, was man natürlich im echten Autobetrieb zwingend vermeiden sollte...
Warum diese so unterschiedlichen Flüssigkeiten nun so irritierend ähnliche Bezeichnungen haben, weiß der Geier...
Ich werde mal sehen, ob ich das Zeug auch mehr kleinflächig auf dem Modell auftragen kann, um ein ganzes Bad darin zu vermeiden. Sollte das Rapido Plastik das DOT 5.1 doch nicht gut vertragen, wäre die Karosserie bei beschädigten Teilflächen bestimmt noch zu retten. Einen Totalverlust hingegen kann und will ich mir wie gesagt nicht leisten...
Damit vielen Dank für Deinen Glückwunsch, Andreas, kann ich definitiv gut brauchen!
Ich werde dann demnächst berichten, was sich ergeben hat.
Übrigens habe ich mir auch schon mit Brennspiritus beim Entlacken Herpa Modelle fast vernichtet, aber das waren welche aus chinesischer Produktion, wenn ich mich richtig erinnere, und es war dann auch schon jeweils das zweite oder dritte längere Spiritusbad (da sind entlang der Flusslinien des Plastiks feinste Haarrisse entstanden - der Herpa-Lack ging dafür trotzdem gut ab). Vornehmlich weiße Wiking Modelle habe ich dagegen mit Dowanol PM (1-Methoxy-2-Propanol) unabsichtlich deutlich schneller klein gekriegt, v.a. an dünnen Stellen, die dicken Stellen haben massiv zu schrumpeln begonnen und sind sehr grob rau geworden.
Zu meiner speziellen Bremsflüssigkeit muss ich allerdings verdeutlichen, dass es sich hierbei um eine DOT 5.1 Flüssigkeit handelt. Wie ich eben nachgelesen habe, ist diese Flüssigkeit mit DOT 3 und 4 kompatibel und im Gegensatz zu DOT 5 nicht auf Silikonbasis sondern auf mineralischer Basis (Glykolbasis) - und ist mit Wasser gut vermischbar, was man natürlich im echten Autobetrieb zwingend vermeiden sollte...
Warum diese so unterschiedlichen Flüssigkeiten nun so irritierend ähnliche Bezeichnungen haben, weiß der Geier...
Ich werde mal sehen, ob ich das Zeug auch mehr kleinflächig auf dem Modell auftragen kann, um ein ganzes Bad darin zu vermeiden. Sollte das Rapido Plastik das DOT 5.1 doch nicht gut vertragen, wäre die Karosserie bei beschädigten Teilflächen bestimmt noch zu retten. Einen Totalverlust hingegen kann und will ich mir wie gesagt nicht leisten...
Damit vielen Dank für Deinen Glückwunsch, Andreas, kann ich definitiv gut brauchen!
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Viele Grüße -
Ralf
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Hat etwas gedauert, bis ich mich überwinden konnte, aber ich kann mit einem ersten kleinen Update aufwarten:
Blöderweise habe ich vergessen, auf die Uhr zu schauen, aber für ca. 3 bis 3½ Stunden lag das Heck gestern in der Bremsflüssigkeit, das ganze Modell mit den recht dünnen Dachholmen ganz in ein Bad einzulegen, habe ich mich nicht getraut:
(Der Strich markiert ungefähr die "Wasserlinie" des ersten Bades, siehe auch das Glas im Hintergrund.)
Erste, vorläufige Erkenntnis: Mit etwas Geduld scheint die Bremsflüssigkeit "DOT 5.1" einigermaßen zu funktionieren, vornehmlich an dünner lackierten Stellen (z.B. Innenseite), aber durchaus auch bei dicker lackierten Bereichen. Aber trotzdem mehr zufällig, ein echtes "Muster", warum an manchen Stellen gut, an anderen, vergleichbaren gar nicht, kann ich nicht erkennen!
Erkennbar wurde allerdings, dass unter dem roten Lack eine weiße Grundierung ist, die sich offenbar leichter anlösen lässt und nach der Behandlung dauerhaft weich bleibt, auch wenn sie sich nicht so richtig gut abschaben lässt.
Der Kunststoff selber scheint - bisher - von der Bremsflüssigkeit jedenfalls nicht beeinträchtigt zu sein. Das ist ja immerhin schon mal was.
Nun habe ich die Karosserie in etwas mehr Flüssigkeit eingelegt, allerdings versuche ich vorerst weiterhin, die ganz dünnen Dachholme und die bereits vorne seitlich angeklebten Karosserieteile zu schonen (Evergreen Polystyrol). Dafür sind jetzt bereits freigelegte Flächen dem Mittel wieder voll ausgeliefert; in ein paar Stunden sehen wir mehr... Wobei, der schmale Karosseriestreifen zwischen Fensterrahmen und Heckklappe hat sich jetzt schon nach nur zwei Minuten von der Lackierung getrennt, alles andere will noch nicht. Ein echt sonderbares und völlig unberechenbares Verhalten, weitere Überaschungen in alle Richtungen sind also nicht ausgeschlossen.
Das zweite Bad:
Fortsetzung folgt - wie auch immer die aussehen wird...
Blöderweise habe ich vergessen, auf die Uhr zu schauen, aber für ca. 3 bis 3½ Stunden lag das Heck gestern in der Bremsflüssigkeit, das ganze Modell mit den recht dünnen Dachholmen ganz in ein Bad einzulegen, habe ich mich nicht getraut:
(Der Strich markiert ungefähr die "Wasserlinie" des ersten Bades, siehe auch das Glas im Hintergrund.)
Erste, vorläufige Erkenntnis: Mit etwas Geduld scheint die Bremsflüssigkeit "DOT 5.1" einigermaßen zu funktionieren, vornehmlich an dünner lackierten Stellen (z.B. Innenseite), aber durchaus auch bei dicker lackierten Bereichen. Aber trotzdem mehr zufällig, ein echtes "Muster", warum an manchen Stellen gut, an anderen, vergleichbaren gar nicht, kann ich nicht erkennen!
Erkennbar wurde allerdings, dass unter dem roten Lack eine weiße Grundierung ist, die sich offenbar leichter anlösen lässt und nach der Behandlung dauerhaft weich bleibt, auch wenn sie sich nicht so richtig gut abschaben lässt.
Der Kunststoff selber scheint - bisher - von der Bremsflüssigkeit jedenfalls nicht beeinträchtigt zu sein. Das ist ja immerhin schon mal was.
Nun habe ich die Karosserie in etwas mehr Flüssigkeit eingelegt, allerdings versuche ich vorerst weiterhin, die ganz dünnen Dachholme und die bereits vorne seitlich angeklebten Karosserieteile zu schonen (Evergreen Polystyrol). Dafür sind jetzt bereits freigelegte Flächen dem Mittel wieder voll ausgeliefert; in ein paar Stunden sehen wir mehr... Wobei, der schmale Karosseriestreifen zwischen Fensterrahmen und Heckklappe hat sich jetzt schon nach nur zwei Minuten von der Lackierung getrennt, alles andere will noch nicht. Ein echt sonderbares und völlig unberechenbares Verhalten, weitere Überaschungen in alle Richtungen sind also nicht ausgeschlossen.
Das zweite Bad:
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Viele Grüße -
Ralf
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Nach nicht ganz 5 Stunden Tauchbad kommt bereits das abschließende Urteil:
Satz mit 'x'...!
Nach dem Abwaschen unter fließendem Wasser (daher noch der Tropfen in Bild 3) zeigt sich, an einigen Flächen hat sich der rote Lack weiter gelöst, an anderen immer noch nicht. Das wäre ja noch soweit akzeptabel.
Aber diesmal hat sich die weiße Grundierung aufgelöst (nicht abgelöst!) und ist z.T. mit dem Plastik offenbar verschmolzen. Und dort, wo eben noch blankes Plastik von der ersten Runde war, ist alles verätzt, teilweise offenbar auch mit gelöster Grundierung verbunden, die wie gesagt eben noch dort ja gar nicht mehr drauf war. Auch die vorher ausgekratzten Rillen sind wieder zu - mit Plastik, Grundierung oder beidem. Im Hintergrund sieht man übrigens nette weiße Wölkchen in der Bremsflüssigkeit, ich vermute, das ist aufgelöste Grundierung, vielleicht ist da aber auch aufgelöstes Plastik dabei...
Fazit: Man kann vielleicht Glück haben (eventuell bei Acrylfarben oder frisch aufgetragenen Lacken), aber ich muss hier in den Chor mit einstimmen:
Plastikmodelle und Bremsflüssigkeit passen definitiv nicht zusammen!
Solche sehr hartnäckigen Farblacke lassen sich also wirklich nur abschleifen, was bei kleinen Sicken, Absätzen und feinen erhabenen Details nahezu unmöglich oder zumindest extrem schwierig und langwierig ist.
Tja nun, mit viel Glück, reichlich Mr. Surfacer 1000 und feinem Nassschleifpapier kann ich vielleicht die Karosserie noch weitgehend retten, ansonsten darf ich halt 30 Teuronen in die Tonne kloppen. Und ob ich noch mal Ersatz bekommen kann, ist auch nicht sicher. Aber gut, ich wollte es ja wissen...
Satz mit 'x'...!
Nach dem Abwaschen unter fließendem Wasser (daher noch der Tropfen in Bild 3) zeigt sich, an einigen Flächen hat sich der rote Lack weiter gelöst, an anderen immer noch nicht. Das wäre ja noch soweit akzeptabel.
Aber diesmal hat sich die weiße Grundierung aufgelöst (nicht abgelöst!) und ist z.T. mit dem Plastik offenbar verschmolzen. Und dort, wo eben noch blankes Plastik von der ersten Runde war, ist alles verätzt, teilweise offenbar auch mit gelöster Grundierung verbunden, die wie gesagt eben noch dort ja gar nicht mehr drauf war. Auch die vorher ausgekratzten Rillen sind wieder zu - mit Plastik, Grundierung oder beidem. Im Hintergrund sieht man übrigens nette weiße Wölkchen in der Bremsflüssigkeit, ich vermute, das ist aufgelöste Grundierung, vielleicht ist da aber auch aufgelöstes Plastik dabei...
Fazit: Man kann vielleicht Glück haben (eventuell bei Acrylfarben oder frisch aufgetragenen Lacken), aber ich muss hier in den Chor mit einstimmen:
Plastikmodelle und Bremsflüssigkeit passen definitiv nicht zusammen!
Solche sehr hartnäckigen Farblacke lassen sich also wirklich nur abschleifen, was bei kleinen Sicken, Absätzen und feinen erhabenen Details nahezu unmöglich oder zumindest extrem schwierig und langwierig ist.
Tja nun, mit viel Glück, reichlich Mr. Surfacer 1000 und feinem Nassschleifpapier kann ich vielleicht die Karosserie noch weitgehend retten, ansonsten darf ich halt 30 Teuronen in die Tonne kloppen. Und ob ich noch mal Ersatz bekommen kann, ist auch nicht sicher. Aber gut, ich wollte es ja wissen...
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Hallo Ralf,
warum hast Du nicht einfach drüber lackiert? Wäre das keine Abhilfe gewesen?
Liebe Grüße und Kopf hoch.
Benny
warum hast Du nicht einfach drüber lackiert? Wäre das keine Abhilfe gewesen?
Liebe Grüße und Kopf hoch.
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Dumme Fragen gibt es nicht, nur dumme Antworten !
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Hallo Benjamin,
vielen lieben Dank!
Der Lack ist/war wie so oft bei ab Hersteller feritg lackierten Modellen nicht gleichmäßig dick aufgesprüht, an einigen Stellen ist bei Rapido jedenfalls schon viel von den Details (z.B. Absätze in der Karosserie, Vertiefungen bei den Türgriffen...) fast unter dem Lack verschwunden; noch mehr Lackschichten drauf und da wäre gar nichts mehr übrig gewesen. Zwei bis drei Schichten incl. einer guten Haftgrundierung hätten es aber schon sein müssen...
Bei diesem speziellen Modell habe ich an der Front bereits etwas geändert, am Heck ist noch eine ganze "Lichtleiste" in Arbeit. Wenn ich den exakten Farbton wüsste und zur Verfügung hätte, wäre vielleicht eine Teillackierung der umgearbeiteten Bereiche möglich gewesen, aber so war eine Entfernung der Lackierung leider unumgänglich (auf dem Rapido Lack hält nicht mal lösungsmittelhaltige Spachtelmasse).
Interessanterweise haben sich aber neue Dinge in meinem Fall ergeben, da ich "auf Teufel komm raus" auf mehrere Arten weitergemacht habe, was mit Ergebnissen einhergeht, welche meine vorherigen Erkenntnisse möglicherweise über den Haufen werfen.
Ich habe definitiv mehrere Schäden an der Karosserie. Aber letztlich doch nicht so massiv, wie es nach dem zweiten Bad den Anschein hatte. Um das Ausmaß der vermeintlich aufgequollenen und verätzten Stellen festzustellen, habe ich einiges mit rotem Edding übermalt. Das ergab ein übles Bild der Oberflächen, vieles war zudem irgendwie weich und wabbelig. Ich habe dann innen unter der Heckklappe etwas rumgekratzt und dabei ist mir aufgefallen, dass hauptsächlich die weiße Grundierung sich sehr sonderbar verhält und möglicherweise gar nicht so sehr das Plastik. Da ich schon mal Lack gut mit Spiritus wegbekommen habe, habe ich die Karosserie wegen der ja jetzt teilweise angelösten Lackierung nochmals in ein Spiritusbad geschmissen, noch mehr konnte ja nicht schief gehen. Dabei wurde die Edding Farbe weitgehend wieder abgewaschen, besagte klare Schadstellen sind dafür nun wie mit einem leichten Kontrastmittel sichtbar geblieben, was auch mit beabsichtigt war. Allerdings wurden die eben noch weichen Stellen alle wieder hart, lediglich wo die Grundierung offen auf der Karosserie verblieben war, hatte diese nun eine Konsistenz, die am ehesten mit totgerührtem Gips zu vergleichen ist oder mit Schulkreide. Das Plastik - so es denn wirklich aufgeweicht war - fühlte sich im Prinzip wieder normal an. Der Spiritus hat also nicht einfach nur die Reste der Bremsflüssigkeit abgewaschen, sondern auch dessen "Weichmachereffekt" aufgehoben. Gut, Lack ist dabei allerdings trotzdem keiner mehr abgegangen...
Dafür bin ich dann hin und habe angefangen, alles an Lackresten vorsichtig abzuschleifen und aus den Rillen zu kratzen. Das dauert ewig, ging aber größtenteils besser als erwartet (mit einem extrem feinen Diamanten-Zylinder in der Proxxon und zwei oszilierenden bzw. vibrierenden elektrischen Schleifwerkzeugen). Trotzdem war ich immer noch genervt und mir ging das nicht schnell genug. Daraufhin habe ich die Karosserie kurzerhand für eine kleine Weile ganz in ein Dowanol PM Bad eingelegt. Erstaunlicherweise hat sich nun auf immer noch mit rotem Lack bedeckten Stellen ein Großteil des Lacks abgelöst, weitgehend samt Grundierung. Genauer gesagt, diese hat sich wohl aufgelöst, wodurch sich der Lack abgelöst hat. Es ist längst noch nicht alles weg, aber viel ist nicht mehr übrig.
Dennoch, einen harten Preis musste die Karosserie mit drei Bruchstellen bezahlen, ich vermute an Gusslinien im Plastik; und an einer Stelle, die wohl etwas besonders empfindlich war, da muss ich jetzt einen von der Heckstoßstange verdeckten Steg ersetzen. Auch ein paar bereits verspachtelte Stellen müssen wieder neu verspachtelt werden. Ob also ein deutlich längeres 1-Methoxy-2-Propanol Bad gleich zu Beginn vielleicht doch etwas gebracht hätte, lässt sich nicht sagen, eine Gefahr für die Karosserie hätte aber wohl ganz sicher bestanden.
Tja, hier haben nun mittlerweile so viele verschiedene Faktoren/Mittel zusammen gewirkt, welche sich gegenseitig beeinflusst haben könnten, dass ich nicht auseinanderhalten kann, was davon wie genau gewirkt hat und welcher Schaden von welchem Mittel her rührt - insgesamt jedenfalls eine ziemlich schräge Geschichte...
Dass Bremsflüssigkeit jedenfalls hier bei diesem Lack nicht zum sauberen, sicheren und vollständigen Entfernen der Lackierung tauglich ist, daran halte ich (derzeit) fest. Auch 1-Methoxy-2-Propanol halte ich hier nicht für tauglich; diverse Alkohole haben gar keinen Lack abgelöst.
Die ursprünglich gestellte Frage bleibt also weiterhin bestehen.
vielen lieben Dank!
Der Lack ist/war wie so oft bei ab Hersteller feritg lackierten Modellen nicht gleichmäßig dick aufgesprüht, an einigen Stellen ist bei Rapido jedenfalls schon viel von den Details (z.B. Absätze in der Karosserie, Vertiefungen bei den Türgriffen...) fast unter dem Lack verschwunden; noch mehr Lackschichten drauf und da wäre gar nichts mehr übrig gewesen. Zwei bis drei Schichten incl. einer guten Haftgrundierung hätten es aber schon sein müssen...
Bei diesem speziellen Modell habe ich an der Front bereits etwas geändert, am Heck ist noch eine ganze "Lichtleiste" in Arbeit. Wenn ich den exakten Farbton wüsste und zur Verfügung hätte, wäre vielleicht eine Teillackierung der umgearbeiteten Bereiche möglich gewesen, aber so war eine Entfernung der Lackierung leider unumgänglich (auf dem Rapido Lack hält nicht mal lösungsmittelhaltige Spachtelmasse).
Interessanterweise haben sich aber neue Dinge in meinem Fall ergeben, da ich "auf Teufel komm raus" auf mehrere Arten weitergemacht habe, was mit Ergebnissen einhergeht, welche meine vorherigen Erkenntnisse möglicherweise über den Haufen werfen.
Ich habe definitiv mehrere Schäden an der Karosserie. Aber letztlich doch nicht so massiv, wie es nach dem zweiten Bad den Anschein hatte. Um das Ausmaß der vermeintlich aufgequollenen und verätzten Stellen festzustellen, habe ich einiges mit rotem Edding übermalt. Das ergab ein übles Bild der Oberflächen, vieles war zudem irgendwie weich und wabbelig. Ich habe dann innen unter der Heckklappe etwas rumgekratzt und dabei ist mir aufgefallen, dass hauptsächlich die weiße Grundierung sich sehr sonderbar verhält und möglicherweise gar nicht so sehr das Plastik. Da ich schon mal Lack gut mit Spiritus wegbekommen habe, habe ich die Karosserie wegen der ja jetzt teilweise angelösten Lackierung nochmals in ein Spiritusbad geschmissen, noch mehr konnte ja nicht schief gehen. Dabei wurde die Edding Farbe weitgehend wieder abgewaschen, besagte klare Schadstellen sind dafür nun wie mit einem leichten Kontrastmittel sichtbar geblieben, was auch mit beabsichtigt war. Allerdings wurden die eben noch weichen Stellen alle wieder hart, lediglich wo die Grundierung offen auf der Karosserie verblieben war, hatte diese nun eine Konsistenz, die am ehesten mit totgerührtem Gips zu vergleichen ist oder mit Schulkreide. Das Plastik - so es denn wirklich aufgeweicht war - fühlte sich im Prinzip wieder normal an. Der Spiritus hat also nicht einfach nur die Reste der Bremsflüssigkeit abgewaschen, sondern auch dessen "Weichmachereffekt" aufgehoben. Gut, Lack ist dabei allerdings trotzdem keiner mehr abgegangen...
Dafür bin ich dann hin und habe angefangen, alles an Lackresten vorsichtig abzuschleifen und aus den Rillen zu kratzen. Das dauert ewig, ging aber größtenteils besser als erwartet (mit einem extrem feinen Diamanten-Zylinder in der Proxxon und zwei oszilierenden bzw. vibrierenden elektrischen Schleifwerkzeugen). Trotzdem war ich immer noch genervt und mir ging das nicht schnell genug. Daraufhin habe ich die Karosserie kurzerhand für eine kleine Weile ganz in ein Dowanol PM Bad eingelegt. Erstaunlicherweise hat sich nun auf immer noch mit rotem Lack bedeckten Stellen ein Großteil des Lacks abgelöst, weitgehend samt Grundierung. Genauer gesagt, diese hat sich wohl aufgelöst, wodurch sich der Lack abgelöst hat. Es ist längst noch nicht alles weg, aber viel ist nicht mehr übrig.
Dennoch, einen harten Preis musste die Karosserie mit drei Bruchstellen bezahlen, ich vermute an Gusslinien im Plastik; und an einer Stelle, die wohl etwas besonders empfindlich war, da muss ich jetzt einen von der Heckstoßstange verdeckten Steg ersetzen. Auch ein paar bereits verspachtelte Stellen müssen wieder neu verspachtelt werden. Ob also ein deutlich längeres 1-Methoxy-2-Propanol Bad gleich zu Beginn vielleicht doch etwas gebracht hätte, lässt sich nicht sagen, eine Gefahr für die Karosserie hätte aber wohl ganz sicher bestanden.
Tja, hier haben nun mittlerweile so viele verschiedene Faktoren/Mittel zusammen gewirkt, welche sich gegenseitig beeinflusst haben könnten, dass ich nicht auseinanderhalten kann, was davon wie genau gewirkt hat und welcher Schaden von welchem Mittel her rührt - insgesamt jedenfalls eine ziemlich schräge Geschichte...
Dass Bremsflüssigkeit jedenfalls hier bei diesem Lack nicht zum sauberen, sicheren und vollständigen Entfernen der Lackierung tauglich ist, daran halte ich (derzeit) fest. Auch 1-Methoxy-2-Propanol halte ich hier nicht für tauglich; diverse Alkohole haben gar keinen Lack abgelöst.
Die ursprünglich gestellte Frage bleibt also weiterhin bestehen.
Viele Grüße -
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Re: Womit Entlacken, wenn kein gängiges Mittel mehr hilft?
Es ist zum Mäuse Melken, irgendwie habe ich kein Glück :
Vor kurzem habe ich einen Jetta II von Brekina entlackt, das ging mit 1-Methoxy-2-Propanol gerade mal so, war aber auch kurz davor, das Plastik anzugreifen (was an der komischen Grundierung gelegen haben könnte).
Nun sollte ich unbedingt einen schwarz-weißen Chevy Caprice von Brekina ("California Highway Patrol") seines Lacks berauben, der ist stellenweise doch einigermaßen dick drauf, zudem will ich das Modell ein klein wenig überarbeiten (das "Baujahr" um ein Jahr zurückschrauben...).
Die weiß lackierten Flächen und sämtliche Drucke gingen mit 1-Methoxy-2-Propanol ganz leicht ab, sogar die Metallic-Drucke. Allein der schwarze Lack zeigte sich völlig unbeeindruckt! Spiritus, mit dem ich schon Herpa Modelle entlackt habe, ist hier nur gut zum Putzen des Lacks, glänzt wie neu. Bremsflüssigkeit nützt offensichtlich auch nichts (ein Langzeitbad wie beim Rapido Chevy riskiere ich diesmal aber lieber nicht). Selbst Nitroverdünner konnte dem Lack nichts anhaben!
Wobei, letzteres stimmt nur bedingt: Innen unter der Motorhaube und der Heckklappe habe ich es richtig drauf angelegt und viel Nitroverdünner länger einwirken lassen. Da hat sich der Lack angefangen zu kräuseln und ließ sich tatsächlich nach weiterem Verdünnerauftrag abschieben, meistens in kleinen Fetzen, einmal auch ein etwas größeres Stückchen. Nur ging das nicht vollflächig, kleine Stücke sind noch reichlich übrig geblieben. Und wie zu erwarten, hat der Nitroverdünner das Plastik leicht angegriffen, einige Lackfetzen sind jetzt richtig "festgeschmolzen". An den Türinnenseiten, wo der Lack wieder dicker ist, hatte der Verdünner wieder keine Wirkung... Ob das Modell grundiert ist, kann ich nicht abschließend sagen, es sieht aber zumindest auf der Innenseite nicht danach aus (hab zudem auch unter dem Dach zwei Klebepunkte weggekratzt bis aufs Plastik runter, da war auch keine Grundierung zu sehen...).
Außen auf dem Dach, wo ja weiß drüber lackiert war, ist der schwarze Lack einigermaßen weich, ich kann mit dem Fingernagel kleine Linien reindrücken. Die ziehen sich aber sehr schnell wieder zusammen und verschwinden.
Ich sag's ganz ehrlich, ich bin aus purer Verzweiflung wieder kurz davor, irgendwas dummes zu tun...
Hat von Euch schon jemand eines der neuen Modelle erfolgreich entlackt und kann mir mögliche Tipps geben?
Nachtrag:
Nun, ich konnte es doch nicht lassen und war so dumm, die Karosserie etwas länger in Spiritus einzulegen. Teilweise hat sind dann tatsächlich der schwarze Lack abgelöst (der offensichtlich ohne vorherige Grundierung aufgespritzt wurde) und konnte mit einem Zahnstocher weggekratzt werden. Das ging sogar weitgehend ohne Schäden, aber letztlich hat sich bei weitem nicht genug Lack gelöst, auch zeigten sich nun in dem billigen Brekina-Plastik strukturelle Schwachstellen, welche dann zu unerwünschten Sollbruchstellen führen (können).
Zwischenzeitlich habe ich aber ein Mittel gefunden, das hier echte und richtig gute Wirkung gezeigt hat! Das stelle ich aber in einem eigenen Thema vor, weil es hier doch etwas untergehen würde, zudem konnte ich es in Ermangelung eines Modells nicht an einem Rapido Trains Auto testen....
Vor kurzem habe ich einen Jetta II von Brekina entlackt, das ging mit 1-Methoxy-2-Propanol gerade mal so, war aber auch kurz davor, das Plastik anzugreifen (was an der komischen Grundierung gelegen haben könnte).
Nun sollte ich unbedingt einen schwarz-weißen Chevy Caprice von Brekina ("California Highway Patrol") seines Lacks berauben, der ist stellenweise doch einigermaßen dick drauf, zudem will ich das Modell ein klein wenig überarbeiten (das "Baujahr" um ein Jahr zurückschrauben...).
Die weiß lackierten Flächen und sämtliche Drucke gingen mit 1-Methoxy-2-Propanol ganz leicht ab, sogar die Metallic-Drucke. Allein der schwarze Lack zeigte sich völlig unbeeindruckt! Spiritus, mit dem ich schon Herpa Modelle entlackt habe, ist hier nur gut zum Putzen des Lacks, glänzt wie neu. Bremsflüssigkeit nützt offensichtlich auch nichts (ein Langzeitbad wie beim Rapido Chevy riskiere ich diesmal aber lieber nicht). Selbst Nitroverdünner konnte dem Lack nichts anhaben!
Wobei, letzteres stimmt nur bedingt: Innen unter der Motorhaube und der Heckklappe habe ich es richtig drauf angelegt und viel Nitroverdünner länger einwirken lassen. Da hat sich der Lack angefangen zu kräuseln und ließ sich tatsächlich nach weiterem Verdünnerauftrag abschieben, meistens in kleinen Fetzen, einmal auch ein etwas größeres Stückchen. Nur ging das nicht vollflächig, kleine Stücke sind noch reichlich übrig geblieben. Und wie zu erwarten, hat der Nitroverdünner das Plastik leicht angegriffen, einige Lackfetzen sind jetzt richtig "festgeschmolzen". An den Türinnenseiten, wo der Lack wieder dicker ist, hatte der Verdünner wieder keine Wirkung... Ob das Modell grundiert ist, kann ich nicht abschließend sagen, es sieht aber zumindest auf der Innenseite nicht danach aus (hab zudem auch unter dem Dach zwei Klebepunkte weggekratzt bis aufs Plastik runter, da war auch keine Grundierung zu sehen...).
Außen auf dem Dach, wo ja weiß drüber lackiert war, ist der schwarze Lack einigermaßen weich, ich kann mit dem Fingernagel kleine Linien reindrücken. Die ziehen sich aber sehr schnell wieder zusammen und verschwinden.
Ich sag's ganz ehrlich, ich bin aus purer Verzweiflung wieder kurz davor, irgendwas dummes zu tun...
Hat von Euch schon jemand eines der neuen Modelle erfolgreich entlackt und kann mir mögliche Tipps geben?
Nachtrag:
Nun, ich konnte es doch nicht lassen und war so dumm, die Karosserie etwas länger in Spiritus einzulegen. Teilweise hat sind dann tatsächlich der schwarze Lack abgelöst (der offensichtlich ohne vorherige Grundierung aufgespritzt wurde) und konnte mit einem Zahnstocher weggekratzt werden. Das ging sogar weitgehend ohne Schäden, aber letztlich hat sich bei weitem nicht genug Lack gelöst, auch zeigten sich nun in dem billigen Brekina-Plastik strukturelle Schwachstellen, welche dann zu unerwünschten Sollbruchstellen führen (können).
Zwischenzeitlich habe ich aber ein Mittel gefunden, das hier echte und richtig gute Wirkung gezeigt hat! Das stelle ich aber in einem eigenen Thema vor, weil es hier doch etwas untergehen würde, zudem konnte ich es in Ermangelung eines Modells nicht an einem Rapido Trains Auto testen....
Viele Grüße -
Ralf
Ralf