Hallo,
ergänzend zu den Hinweisen von Thorsten bezüglich der Farbgebung und der Form der Blaulichter: Der Käfer wurde in seiner Modellgeschichte laufend verändert und verbessert, der Teufel liegt hier im Detail, hier mal der Versuch einer Kurzzusammenfassung der wesentlichen Karroserieunterschiede (die ebenfalls steten Veränderungen unterm Blech sind ja hier nicht so maßgebend):
- 1945 - 1952 "Brezelkäfer", das ist das Urmodell mit der geteilten Heckscheibe, ab 1949 als Exportmodell mit Chromstoßstangen usw., das Standardmodell war einheitlich lackiert
- ab Anfang 1953 "Ovali", der Trennsteg im Heckfenster entfiel
- ab August 1957 = Modelljahr 1958 (bei VW beginnen die Modelljahre immer nach den Werksferien) größere Front- und vor allem wesentlich größere Heckscheibe
- ab August 1961 (Modelljahr 1962) Mehrkammer-Rückleuchten, Blinkanlage statt Winker gab es bereits seit August 1960
- ab August 1964 (Modelljahr 1965) wurden die Fensterflächen rundum vergrößert, die Frontscheibe erhielt eine leichte Wölbung
- ab August 1967 (Modelljahr 1968) senkrecht stehende Hauptscheinwerfer, vergrößerte Rückleuchten und kastenförmige, etwas höher sitzende Stoßstangen
- ab August 1970 (Modelljahr 1971) gab es das Modell 1302 / 1302 S mit neuem Vorderwagen (Radstand + 2 cm, Gesamtlänge + 5 cm), außerdem wurde bei allen Modellen wiederum die Heckscheibe etwas vergrößert (eine Modifikation, die dem später importierten Mexiko-Käfer übrigens nie zuteil wurde)
- ab August 1972 (Modelljahr 1973) wurde aus dem 1302ern die 1303er Modelle, nun mit deutlich gewölbter Frontscheibe und den "Elefantenfüßen" als Rückleuchten
- 1978 - Ende der Käferfertigung in Deutschland, bis 1985 noch offizielle Mexiko-Importe
Die Liste ist ohne Anspruch auf völlige Vollständigkeit (so änderte sich z.B. auch die Heck- / Motorklappe fast ständig), falls weiterhin etwas nicht richtig sein sollte, bitte ich dies zu berichtigen, bin nämlich eigentlich auch kein ausgemachter Käfer-Kenner (Quelle: Brekian Autoheft 96/97). Besagte Kenner behaupten übrigens, es gebe eigentlich kein 100%ig stimmiges Käfer Modell (abgesehen von AWM), was wohl auch stimmt. Hier mal eine kurze Auflistung der verfügbaren Modelle, die ganz schlimmen Gurken mal außen vor gelassen:
- "Brezelkäfer" - Wiking
- Brekinas Käfer stellt ein 1965er Modelljahr dar (wozu allerdings das Heck - Kennzeichenbeleuchtung - nicht so ganz paßt)
- Wiking gibt für seinen Käfer die Jahre 1960/61 an, was allerdings irgendwie überhaupt nicht zu den großen Fenstern paßt, daher meines Erachtens ebenfalls eher Modelljahr 1965 (wobei dann wiederum auch hier das Heck nicht hinhaut, da hat Wiking schon recht...)
- AWM hat einen schönen und stimmigen 1200/1300er ab Modelljahr 1968; ist aber leider inzwischen nicht mehr so leicht zu bekommen
- zuletzt gibt es bei Wiking noch seit einiger Zeit einen neuentwickelten 1303 S (gab es in den 70ern / 80ern bereits aus anderen Formen), der meiner Ansicht nach sehr ordentlich gelungen ist, allerdings etwas unter seinen "Einheitsradblenden" leidet (in diesem Zusammenhang allgemein noch kurz zu den Radkappen: Bis ca. 1965/66 waren die großen "Suppenschüsseln" üblich, ab dann kamen flachere Radkappen)
Um nach all dem zur Ausgangsfrage
Käfer als Führungsfahrzeug der 60er Jahre zurückzukommen: Hier kommen an sich nur die Modelle von Brekina und Wiking in Frage, oder eventuell noch ein zum "Ovali" modifizierter "Brezelkäfer" von Wiking. Wobei das Brekina-Modell hier mit Vorsicht zu genießen ist, da sich die Verglasung durch die Mehrkanal-Spritztechnik nicht von der Karosserie trennen läßt, vergleiche dazu auch den aktuell wieder hochgespülten Thread im Forum.
Gruß
Daniel