Hallo Daniel, hallo Hobbykollegen,
die Fahrgestellbezeichnungen bei Henschel waren in der Zeit bis zum Ende des 2. Weltkriegs etwas seltsam, grundsätzlich aber in sich schlüssig. Die erste Ziffer zeigte die Nutzlast an, dann folgte ein Buchstabe für die verwendete Motorgeneration, danach eine Ziffer zwischen 0 und 5. Dabei bedeutete 0 ein Sattelzugmaschinenfahrgestell, 1 war ein Kipperfahrgestell (ggf. mit Nebenabtrieb), 2 das "normale" Fahrgestell, 3 und 4 waren lange Fahrgestelle (u.a. für Busse), Reichspostbusse erhielten (meistens) die 5.
Ein 5 B 2 war also ein normales Fahrgestell eines Fünftonners mit der 2. Motorgeneration.
Bei Dreiachsern wurde zusätzlich eine 3 vorgesetzt, ein 33 B 1 war damit ein dreiachsiger Dreitonner mit Kipperfahrgestell und der 2. Motorgeneration. Allerdings: der 35 F 3 war ein 8,5-Tonner-Bus - warum auch immer.
Ab etwa 1933 wurde im Bereich der leichteren LKW das System durchbrochen. Jetzt gab es den 45 G 2, was kein vierachsiger Fünftonner, sondern ein zweiachsiger 4,5-Tonner war.
Für die 2,5-Tonner wurde die Zahl 25 eingeführt, der 2,8-Tonner begann mit 28, der daraus weiter entwickelte Dreitonner dann 30 ...
Insofern stimme ich zu, dass die Fahrgestellbezeichnung mit 30 beginnt. Wegen des Nebenabtriebs gehe ich davon aus, dass die Zahl 1 am Ende auch korrekt ist.
Die FlKS 15 und TS2,5 der Luftwaffe hatten Benzinmotoren - und damit passt ein T überhaupt nicht als Buchstabe. Denn Vergasermotoren hatte die Buchstaben von A bis F und H, T war einer der Dieselmotortypen.
Da aber die Ottomotor-Buchstaben verbraucht waren, erhielten die "neuen" Motoren Doppelbuchstaben - nach meinem derzeitigen Wissensstand eben "BA" für die FlKS 15 und "FA" für die TS 2,5.
Also für die FlKS 15 die Fahrgestellbezeichnung "Henschel 30 BA 1".
Wie immer: ich lasse mich auch gerne überzeugen, dass ich falsch liege.
Schönen Abend Klausmartin
_________________ Die Schriftsteller können nicht so schnell schreiben, wie die Regierungen Kriege machen; denn das Schreiben verlangt Denkarbeit. (Bertold Brecht)
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