Moin zusammen,
Die Liste sieht ja schon gut aus - in Bezug auf die Berliner und Glasenapp hab ich auch noch ein "bisschen"......
1958 Nachdem bei der Fa. MAN bereits 1955 mit der Produktion der neuen Hauben-Fahrzeuggeneration begonnen wurde, hielten auch die ersten Fahrzeuge dieser Art Einzug in den Fuhrpark der Berliner Feuerwehr. Aufgrund der mittlerweile schon sehr mitgenommenen Fahrzeuge der Kriegs und direkten Nachkriegsjahre war der Bedarf an LF, TLF und Drehleitern entsprechend hoch. Für die von MAN gelieferten Fahrgestelle fertigte die Berliner Aufbaufirma Glasenapp dann auch große Stückzahlen an. Zunächst noch mit Blaulichtern der Fa. Auer und Starktonhörnern von Bosch ausgestattet, stellte man nach Einstellung der Produktion bei der Fa. Auer ab 1965 auf die neuen Drehspiegelleuchten und auf Signalanlagen der Fa. Martin-Horn um. Da auch ältere Fahrzeuge nach- bzw. Umgerüstet wurden, kam es im Bereich der Sondersignalanlagen zu div. Kombinationen.
In diesem Jahr erhielt erstmalig die Fa. Glasenapp den Auftrag zur Lieferung von einem TLF 16 und zwei LF 16 auf MAN 415 L.
B-2187, Bj.1958, LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-2190, Bj.1958, LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-2194, Bj.1958, TLF 16, MAN 415 L, Glasenapp
Bis 1965 wurden größere Stückzahlen durch die Berliner Feuerwehr geordert. Ausgeliefert wurden die Fahrzeuge in Feuerwehrrot, RAL 3000, teilweise aber auch in Tagesleuchtfarbe RAL 3024, nach Überholung, neu lackiert. Die Ausgemusterten LF und TLF erfreuten sich nach ihrem Dienstende bei den freiwilligen Feuerwehren im Berliner Umland großer Beliebtheit.
Auch die Firma Metz lieferte Ende 1957 ein Fahrgestell mit Mannschaftskabine auf einem Mercedes Benz LF 311. Den Geräteaufbau fertigte die Berliner Firma Glasenapp.
1959 konnten die ersten Fahrzeuge der neuen Magirus- Eckhauber Generation durch die Berliner Feuerwehr in Dienst gestellt werden. Als erstes konnte ein KW 15 übernommen werden und bis 1970 wuchs die Flotte dann auf insgesamt 59 Fahrzeuge an. Bemerkenswert ist, dass zwar die unterschiedlichsten Fahrgestell-Typen vertreten waren, jedoch nur sehr wenige Aufbauten von Magirus stammten. Bei den Mannschaftskabinen sah es ähnlich aus. Bis auf die beiden RW 3, die eine original Magirus Staffelkabine erhielten, wurden fast alle Kabinenverlängerungen und Aufbauten durch örtliche Karosseriebaubetriebe wie Glasenapp und Gaubschat gefertigt. So kam es z.B. auch dazu, dass 1966 Fahrzeuge „neu“ in Dienstgestellt wurden obwohl das Fahrgestell nur bis 1964 gebaut wurde. Aufgrund von den teilweise sehr langen Lieferzeiten und Kapazitätsengpässen standen die Fahrgestelle längere Zeit bei den Aufbauherstellern.
B-2191, Bj.1959, LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-2144, Bj.1959, LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-2157, Bj.1959, LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-2159, Bj.1959, LF 16, MAN 415 L, Glasenapp
1960 belief sich der Gesamtbestand an TLF auf ganze 13 Fahrzeuge. Als Fahrgestelle liefen MAN, Magirus, Mercedes und Ford. Die Aufbauten kamen meist von den Berliner Firmen Glasenapp oder Gaubschat. Auch der Bestand an LF konnte in den kommenden Jahren kontinuierlich aufgestockt werden.
B-xxxx, Bj.1960 LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-xxxx, Bj.1960 LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-xxxx, Bj.1960 LF 16, MAN 415 L, Glasenapp B-xxxx, Bj.1960 LF 16, MAN 415 L, Glasenapp
B-2167 Bj.1961 LF 16 MAN 415 L Glasenapp (Museumsfahrzeug) B-2152 Bj.1961 LF 16 MAN 415 L Glasenapp B-xxxx Bj.1961 LF 16 MAN 415 L Glasenapp B-xxxx Bj.1961 LF 16 MAN 415 L Glasenapp
B-xxxx Bj.1962 LF 16 MAN 415 L Glasenapp B-xxxx Bj.1962 LF 16 MAN 415 L Glasenapp B-xxxx Bj.1962 LF 16 MAN 415 L Glasenapp B-xxxx Bj.1962 LF 16 MAN 415 L Glasenapp
1962 Neben den MAN und Magirus Fahrgestellen wurden auch einige LF 16 auf Mercedes Benz beschafft. Waren es zu Beginn noch Fahrgestelle vom Typ LF 322 kam später auch der Typ LF 1113 zum Einsatz. Die neuen Kurzhauber kamen bei den Feuerwehren für vielfältige Zwecke zum Einsatz. Als besonders vielseitig erwies sich das Fahrgestell LF 322 für zehn Tonnen Gesamtgewicht mit Motoren von 110, später 126 PS. Mit Aufbauten von Glasenapp diente das Chassis als Löschfahrzeug LF 16. Bei den Kurzhaubern waren die Motoren nur so weit in die Ganzstahlkabine eingezogen, dass der Durchstieg noch möglich war.
1964 Ukonnten zunächst sechs Löschgruppenfahrzeuge auf Fahrgestell Mercur 125 F übernommen werden, anschließend noch mal drei Einheiten in der etwas stärkeren Motorvariante Mercur 150 F.
B-2152, Bj.1964, LF 16, Magirus Deutz 150 D 10, Glasenapp, Pumpe- Metz
1965 Brachte die Fa. MAN ein speziell für Feuerwehrfahrzeuge neu entwickeltes Fahrgestell auf den Markt. Es handelte sich um die Typenreihe 450 H-LF mit Straßenantrieb sowie 450 HA-LF in der Allrad-Version. Für Lösch- und Tanklöschfahrzeuge standen die Radstände mit 36oo mm und 42oo mm zur Verfügung. Für Drehleitern stand das Fahrgestell 450 H-DL mit 48oo mm Radstand (nur in der Straßenversion) bereit. Auch der Motor wurde überarbeitet und leistete nun stolze 160 PS. Erkennbar war die neue Generation an den zusätzlichen Lüftungseinlässen zwischen dem Kühlergrill und den Scheinwerfern. Auch von dieser Baureihe fanden sich zahlreiche Fahrzeuge im Bestand der BF wieder.
B-2141, Bj.1966, LF 16, MAN 450 HA-LF, Glasenapp B-2144, Bj.1966, LF 16, MAN 450 HA LF, Glasenapp B-2147, Bj.1966, LF 16, MAN 450 HA LF, Glasenapp B-2219, Bj.1966, TLF 16 MAN 450 HA-LF Glasenapp
1967 konnten dann auch die ersten drei TLF auf MAN 450 HA-LF in der „Facelift“ Version übernommen werden. Ein Fahrzeug erhielt zusätzlich eine weiß abgesetzte Motorhaube und bei einem Fahrzeug wurden auch von Glasenapp die Saugeschlauchlagerung verschlossen. Bei den MAN Fahrgestellen wurden die meisten Aufbauten durch die Firma Glasenapp gefertigt. Bei den Fahrzeugen auf Mercedes und Magirus Deutz Fahrgestellen ging der Löwenanteil an die Firma Gaubschat.
B-2153 Bj.1967 LF 16 MAN 450 HA-LF Glasenapp B-2188 Bj.1967 LF 16 MAN 450 HA-LF Glasenapp B-2218 Bj.1967 TLF 16 MAN 450 HA LF Glasenapp B-2220 Bj.1967 TLF 16 MAN 450 HA-LF Glasenapp
1968 kam ein weiteres TLF auf MAN 450 HA-LF der Fa. Glasenapp dazu. Wie schon bei dem 66er Modell waren auch hier wieder die Trittstufenkästen verschlossen.
B-2219 Bj.1967 TLF 16 MAN 450 L Glasenapp
1969 Da die Kapazitäten der bisherigen Stammlieferanten Gaubschat und Glasenapp zur zügigen Modernisierung des Fahrzeugbestandes nicht ausreichten wurde seitens der BF nach Alternativen gesucht. Eine davon bot die Berliner Firma Wollny, die bereits 1967 einen Kommandobus lieferte. Sie erhielt daraufhin den Zuschlag für ein LF 16 welches, heutzutage als Prototyp bezeichnetes, Vorserienmuster einer modernen Fahrzeuggeneration darstellen sollte. Aufgebaut auf ein MAN 450 Fahrgestell machte das Fahrzeug, besonders durch die neuen Rolladenverschlüsse der Geräteräume und den Gerätekoffer, der den späteren Magirus-Aufbauten recht ähnlich war, einen guten Gesamteindruck. Auch die Kabinenverlängerung wurde in den eigenen Werkstätten (in Anlehnung an die Gaubschat-Baumuster) gefertigt. Optisch nur durch die silbernen Zierrahmen an den Kabinentüren zu unterscheiden. Leider betrug die Bauzeit zwei Jahre und disqualifizierte die Fa. Wollny damit für eine Lieferung größerer Stückzahlen. Somit blieb das LF in dieser Ausführung leider ein Einzelstück welches aber auf div. BF Wachen und später bei der FF Hermsdorf zuverlässig seinen Dienst leistete.
B-2146, Bj.1969 bis 71, LF 16, MAN 450, Wollny
Auf die Ende 1969 gelieferte Magirus DL dann der Rest des Löschzuges. Die Fa. Magirus Deutz lieferte zwar seit langen Jahren div. Fahrzeuge (Rund- und Eckhauber als LF, TLF, DL, RW) an die Feuerwehr Berlin, konnte aber aufgrund der „Vormachtstellung“ von MAN nie größere Kontingente absetzen. Nach langen Gesprächen und auf Bitten von Magirus bestellte die BF dann einen kompl. Löschzug auf Basis der Frontlenker-Generation. Allerdings lieferte die Fa. Magirus für das LF und TLF nur die Fahrgestelle samt Kabine. Die Geräteaufbauten fertigte die in Berlin ansässige Karosseriebaufirma Glasenapp. Diese Maßnahme hatte aber nichts mit der Qualität zu tun sondern sollte, aufgrund der Insellage Berlins, die Betriebe in der Stadt unterstützen. So fertigte die Fa. Glasenapp die Aufbauten passend und sehr ähnlich wie die original Magirus Gerätekoffer.
B-2155, Bj.1970, LF 16 Magirus Deutz 170 D 11 F, Glasenapp B-2342, Bj.1970, TLF 16 Magirus Deutz 170 D 11 F- Glasenapp
Stationiert wurde der Zug auf der Feuerwache Tempelhof.
1971 Da weiterhin ein Bedarf an TLF bestand konnte aus einem stornierten Auftrag für eine österreichische Feuerwehr kurzfristig ein weiteres Fahrzeug von der Fa. Bachert übernommen werden. Hierbei handelte es sich um eines der Beiden einzigen, mit der Bezeichnung S (für Sonder) TLF geführten, Fahrzeuge bei der BF Berlin und wurde mit dem Kennzeichen B-2201 am 07.03.1974 in Dienst genommen. Bis zu seiner Ausmusterung versah das TLF durchgehend seinen Dienst auf der Feuerwache Wilmersdorf. Zu den „übernommenen“ Besonderheiten an diesem Fahrzeug zählten optisch natürlich der dreiteilige Aufbau und die Positionierung der Martin-Fanfaren auf der Motorhaube. Aber auch technisch hatte der MAN 450 HA-LF etwas zu bieten. Freuen konnten sich die Maschinisten über eine Servolenkung und der Angriffstrupp über eine elektrisch zuschaltbare Hochdruckpumpe. Durch diese verfügte man auch über zwei Schnellangriffseinrichtungen. Auf der linken Seite befand sich der Hochruckschlauch welcher 250 l Wasser mit 40 bar Druck ausbrachte und auf der rechten Seite der „normale“ Schnellangriff welcher von der Hauptpumpe mit 8 bar bei einer Förderleistung von 16oo l versorgt wurde.
B-2201 Bj.1971, S-TLF 16 HD, MAN 450 HA-LF, Bachert
1972 Als neuer Aufbauhersteller rückte die Firma Bachert aus Bad Friedrichshall nun immer mehr in den Vordergrund. Diese war in der Lage die benötigten Stückzahlen zu fertigen und lieferte zahlreiche Fahrzeuge auf MAN Fahrgestellen. Als erste „Großbestellung“ wurden weitere drei TroTLF 16 geliefert. Die drei Fahrzeuge auf MAN 450 HA-LF Fahrgestell bekamen schon die neuen Geräteraumverschlüsse. Über der Hinterachse, zugänglich über eine Klapptür (ohne Griffe) welche nur mittels Vierkantschlüssel geöffnet werden konnte, waren die Sickstoffflaschen verlastet. Bedingt durch den größeren Platzbedarf für die Pulveranlage wurde der Aufbau um ca. 5o cm länger und die Fahrzeuge bekamen ein LF Fahrgestell mit 4200 mm Radstand. Verteilt wurden die baugleichen TroTLF auf die Wachen: Spandau-Süd, Moabit, und Wannsee.
Falls es noch sachdienliche hinweise gibt - gerne Ergänzen.......
Gruß Guido
_________________ erst Lackiert und dann zersägt
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