Für das bereits 1990 eingeführte Wechselladersystem (Abrollkipper) der Flughafenfeuerwehr Jenkmünch beschaffte man im Jahre 1998 zwei WLF auf Basis des Mercedes-Benz Actros 1843/48 der ersten Generation. Die Hakenanlagen steuerte Meiller bei.
Die Fahrzeuge ersetzten zwei vorhandene WLF vom Typ MAN 17.220 der Baureihe F8, die bereits 1986 gebaut wurden und bis zu ihrem Wechsel in den Fuhrpark der Feuerwehr im betriebseigenen Fuhrpark des Flughafen liefen. Man kann dabei durchaus von einem Quantensprung sprechen, da die Actros-WLF nun fast über die doppelte PS-Zahl und ein Wandlergetriebe von Allison verfügen. Diese Getriebe wurden im Mercedes-Benz Truck Werk in Molsheim (Elsass) verbaut.
So entfiel das Schalten per Hand und der Tritt auf das Gaspedal zeigte eine deutlich größere Resonanz.
Ursrpünglich wurden die beiden Actros mit Fahrerhäusern in Feuerrot nach RAL 3000 geliefert.
Durch den
bereits erwähnten neuen Leiter der Flughafenfeuerwehr und den ebenso neuen Leiter der Abteilung Technik erfolgte im Jahre 2009 eine komplett optische Veränderung des gesamten Fuhrparks. Fortan wurden sämtliche Fahrzeuge und Abrollbehälter in RAL 3024 oder RAL 9010/RAL 3026 beschafft resp. Altfahrzeuge umlackiert und umbeklebt.
Somit erstrahlt auch das in diesem Beitrag vorgestellte WLF-1 in der Grundfarbe Weiß mit Leuchthellroten Folien.
Jeweils 2 Stück Hänsch NOVA, Hänsch COMET und Straßenräumer in Blau sorgen für die nötige Aufmerksamkeit. Für das Vorfeld wurden zusätzlich 2 Hänsch SATURN in Orange auf dem Fahrerhausdach montiert. Akustisch machen die WLF durch eine Pressluftanlage der Firma Max B. Martin und eine WA3 von Wandel & Goltermann auf sich aufmerksam. Als Anfahrhilfe bei Schnee dienen Schleuderketten an der Hinterachse.
Neben dem Betriebsfunk verfügen sämtliche Fahrzeuge der Flughafenfeuerwehr auch über BOS-Funk im 4m-Bereich.
Beispielhaft hier nun Aufnahmen vom WLF-1:
Zum Modell:Als Basis dient der Bausatz 12.008.106 (Wechselladerfahrzeug WLF, MB-Actros 1, 2-achsig BF Düsseldorf) aus dem einstigen Sortiment von RMM.
Diesen Bausatz hatte ich bereits
Anfang 2009 als WLF für die
Anfang des Jahres 2021 aufgelöste Feuerwehr Jenkdorf fertiggestellt.
Ursprünglich hatte ich das Fahrzeug nach seiner Außerdienststellung in Jenkdorf als WLF für die
Feuerwehr Jenkertal eingeplant.
Das bislang verbaute FH-Unterteil in der Straßenversion sollte dafür jedoch einem Bauteil in der Bauversion weichen.
Jedoch war in den 12 Jahren nach der ersten Fertigstellung das Weiß der Kotflügel der Hinterachse nicht nicht mehr so ganz Weiß...
Eine Um-/Neulackierung fiel daher aus und es blieb bei der Straßenversion.
Zudem passte ein 2achsiges WLF mit Baujahr 1998 auch nicht wirklich in das Konzept Jenkertal. Dort wurden seit 1980 nur noch 3achsige WLF beschafft.
So galt es zunächst sämtliche für die Feuewehr Jenkdorf typischen Decals zu entfernen. Kein leichtes Unterfangen, denn die nicht mehr erhältlichen Leuchthellroten Siebdruckdecals sollten auf keinen Fall beschädigt werden!
Auch wenn es auf den ersten Blick so ausschaut, als sei an dem Modell nicht viel passiert, so ist die Liste der Änderungen und Ergänzungen nicht wirklich kurz ausgefallen:
- Dachbeschriftung, Frontschriftzug, Tüwappen, Funkkennung, Notrufnummer, Konturmarkierungen, Kennzeichen und Feuerlöscherkasten sowie Traverse mit Hydrauliköltank am FG entfernt
- WA3 mit Basisapplikationen von DS-Design ergänzt
- "Schneeschutzkappen" der Martin-Hörner entfernt und Staubschutzsiebe montiert
- zusätzliche 4m-Band-Antenne montiert
- WLF-1 Schriftzug an der Windschutzscheibe angebracht
- Frontschriftzug FEUERWEHR sowie die neue Türbeschriftung in Blau aufgebracht
- Deckel der Ladesteckdose durch einen solchen im Siebdruckverfahren erstellten ersetzt
- Leuchtgelbe Gaps (am FH angeschrägt/am Aufbau [Fahrgestell] gerade) angebracht
- zwei weitere Zusatzscheinwerfer im Spoiler der Stoßstange ergänzt
- 2 Feuerlöscherkästen an der FH-Rückwand montiert
- Hydraulik-Steuerung am FG angebracht
- Hydrauliköltank am FG verbaut
- ein weiteres Heckblaulicht (rechts) ergänzt
- neue Schriftzüge "Meiller" an den passenden und zugleich vorbildkonformen Stellen angebracht
- Leuchthellrote Flächen mit Notrufnummern an den seitlichen Staukästen aufgebracht
- akutelle Kennzeichen montiert
Folgende Hersteller lieferten die Bauteile und Beschriftungen:
Blaulichter von Rietze, RKL in Orange von MMH, Arbeitsscheinwerfer von Roco, Hörner und WA3 sowie Feuerlöscherkästen von Herpa, Unterlegkeile mit Halteband, Hydraulik-Steuerung und Hydrauliköltank von DS-Design
Die verwendeten Decals stammen von DS-Design, Interdecal und MBSK.
Viele Grüße
Jens