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 Betreff des Beitrags: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 13.09.2016, 13:55 
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Hallo Modellbaukollegen,

nach längerer Zeit mal wieder was kleines von mir: Ein MB L1000 Krankenwagen aus dem Jahre 1930. tatsächlich ist das Modell einen Tick zu kurz für solch einen Zweck, aber ich muss gestehen, dass mir die Lust fehlte, es entsprechend zu verlängern, ob das überhaupt bei mir funktioniert hätte, wäre ohnedies noch die Frage. ;-) Letztendlich ging es sowieso nur darum, "irgendein" Einsatzfahrzeug aus dem Jahr 1930 nachzubilden, zumindest so, dass es als solches durchgeht. ^^ Gedacht ist das Modell nämlich als kleines, symbolisches Gegengeschenk für den Modellbahn-Doc Dr. Peter Holbeck, der mir alle seine 6 Bücher zukommen ließ und in denen ich auch ab dem dritten Band im Anhang mit aufgeführt bin. Für diese große Ehre wollte ich mich irgendwie erkenntlich zeigen. Als aktueller Vorstand der Wuppertal-Achse hat sich Peter aber dafür entschieden, das Modell nicht für sich und seine eigene große Modellbahnanlage zu behalten, sondern an die Achse als "Dauerleihgabe" zu geben. Dafür musste ich mich eben an das Thema der "Achse" halten: Das Jahr 1930. Da ich ja nun mal hauptsächlich für beleuchtete Blaulichtmodelle bekannt bin, hat er also den zarten Wunsch nach Einsatzfahrzeugen ins Spiel gebracht - kein leichtes Unterfangen, so groß ist da die Auswahl an geeigneten Grundmodellen nicht. Roskopf hatte dereinst ein paar wenige Feuerwehrfahrzeuge im Programm, nur so ganz ohne passende Figuren bringen die irgendwie nicht viel (und so viele benötigte Figuren waren einfach nicht aufzutreiben). Ich konnte aber ziemlich günstig in der Bucht einen der seltenen L1000 Krankenwagen von Roskopf ergattern, damit war die Sache also klar. Nur, mit Blaulicht, geschweige denn Blinklichter, war damals noch nichts, Pech für den guten Peter, das hat er wohl schlicht übersehen. :-P
Aber Dank der historischen Bilder aus Lübeck von René Huter bin ich auf das beleuchtete Rotes Kreuz gestoßen, immerhin ansatzweise ein erstes "Einsatzlicht". :-D
Damit war also endgültig der Plan festgelegt: Roskopf-Modell mit Scheinwerfern ausstatten, mit einem Rücklicht (gar nicht so einfach, Infos zur Beleuchtung von Automobilen aus dieser Zeit zu bekommen!), als "Highlight" das leuchtende Rote Kreuz und als kleine Zugabe, eine Patientenraumbeleuchtung. Bei der Gelegenheit wurde das Modell auch ein ganz klein wenig gepimpt, wobei ich da absichtlich nicht zu sehr ins Detail gehen wollte, denn die Bedingungen auf der Wuppertal-Achse sind hart, schon zu oft musste die Anlage abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden, zu feine Details würden das nicht lange überleben. Vielleicht setze ich doch noch einen Scheibenwischer an (den habe ich ganz ehrlich bisher auch schlicht vergessen), Winker oder Rückspiegel aber spare ich mir, die gab es seinerzeit auch nur ganz selten, die dürfen also sehr wohl "fehlen". ;-)
Hier nun ein historisches Foto als Einstieg...

Bild

Soweit die Vorgeschichte, eine kurze Baubeschreibung folgt dann - leider ohne Bauphasenfotos, aber so sehr viel hätte es da auch nicht zu sehen gegeben... :roll: :mrgreen:

_________________
Viele Grüße -
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 16.09.2016, 14:30 
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Nun also ein paar Infos zum Modell und ein paar "zivilere" Bilder. ^^

Da ich das ausgesprochene Glück hatte, nur geklebte Roskopf-Modelle zu erwischen, musste ich nach dem vorsichtigen, aber dennoch rabiaten Zerlegen, neue Steckstifte anfertigen, die absichtlich etwas dicker ausgefallen sind, so hält das Modell wieder fest zusammen, ohne geklebt zu sein.
Im Gegensatz zu Jürgen habe ich die Fahrerbank im Modell belassen, sie war ohnehin gut festgeklebt; der Fahrerraum wurde lediglich mit Farbe aufgehübscht . Da ich mich recht bald dazu entschlossen hatte, dem Patientenraum auch eine Leuchte zu spendieren, musste ich die Trennwand hinter der Sitzbank noch seitlich und oben "auffüllen", um die Lücken zu Karosserie und Dach zu schließen. Geschlossen werden mussten allerdings auch Öffnungen in der Karosserie um die hinteren Kotflügel. Im Gegensatz dazu wurde gemäß dem Lübecker Auto ein Loch in die Trennwand gebohrt und mit einem verchromten (Bare-Metal-Foil) Bullaugenring versehen; vermutlich hat das Bullauge in echt kein Glas gehabt, damit die Durchsicht in den hinteren Raum aber nicht zu klar ist, habe ich ordentlich Kristal Klear von hinten drauf gepackt, so erkennt man vom Innenleben nicht viel, aber es tritt genug Licht durch.
Das Weiße Dach wurde mit Bare-Metal-Foli gegen Durchscheinen abgedichtet, vom "Milchglas"-Fensterteil wurden die roten Kreuze entfernt, die ab Roskopf aufgedruckt waren, sie erschienen mir da noch nicht ganz zeitgemäß. Dann kam eine warm-weiße 0805er LED unters Dach...

Außen wurden die Scheinwerfer sorgfältig ausgehöhlt und mitsamt dem Kühler Silbern angemalt (Edding). Die Drähte der eingesetzten 0603er LEDs führen ganz eng an den Scheinwerfern unter die Motorhaube, wo sich nun zwei Widerstände befinden, einer für die Scheinwerfer und einer für das "Rote Kreuz Einsatzlicht". Dieser besteht aus einem Roco Lkw-Scheinwerfer, ebenfalls ganz ausgefräst und mit einer weißen LED bestückt. Alle Drei Scheinwerfer wurden mit Bondic aufgefüllt, der dritte bekam logischerweise zusätzlich ein (Müller-) Decal.

Vom Motorraum führen die Drähte im Zwischenboden nach hinten, wo sie mit den anderen beiden Lichtern (über eine Schutzdiode und die Anschlussdrähte) verbunden sind, nämlich der Innenraumleuchte und dem winzigen Rücklicht. Selbiges besteht aus einen Stückchen 1 mm Rundprofil, das an der entsprechenden Stelle mit einem 0,3 mm Bohrer ausgefräst wurde; in dem Loch steckt nun meine erste selbst verdrahtete 0201er LED (nur ca. 0,6 mm lang, 0,3 mm breit und hoch). Das Rücklicht wurde an einem Kennzeichenschild befestigt, wie es seinerzeit zu finden war. Sollte übrigens jemand wissen, was da anno 1930 in Solingen oder Wuppertal drauf gestanden haben müsste, ich bin noch zwei Wochen lang für Infos zugänglich! ;-)
Desweiteren habe ich hinten ein Trittbrett an drei gebogenen Streben angesetzt. Dieses Trittbrett sowie die beiden seitlichen Trittbretter habe ich mit Aluminium(-Farbe) "verkleidet", mit Messing(-Farbe) eingefasst und mit kleinen "Ledertrittflächen" versehen. So ungefähr müssten die laut aktuellen Farbfotos von Feuerwehrfahrzeugen aus dieser Zeit ausgesehen haben.

Zum krönenden Abschluss kamen neue Rotes Kreuz Embleme auf die Seiten (Müller) und eine uralte Kibri Fahrerfigur (mit Kappe aus Bondic ^^) hinters Steuer. Das Dach liegt extrem sauber auf, dennoch habe ich es mit einem dünnen Streifen schwarzer Window Color über der Trennwand gesichert (und damit gleich den letzten winzigen Rest Durchscheinens beseitigt).
So, das müsste eigentlich alles gewesen sein - ach ja, das noch: Der Stern auf dem Kühler wurde gegen einen von Roco ausgetauscht, ist hübscher und hält auch deutlich besser. ;-)

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Nun darf sich jeder über die kleine, historische "Ambulanz" auslassen, der mag. ;-)

_________________
Viele Grüße -
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 16.09.2016, 15:51 
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Hallo Ralf,

wahnsinn wie Du es geschaft hast diese ganze Lichttechnik in diesem kleinen und seltenen Modell unterzubringen. Das Modell sieht klasse aus. Zwar wirkt es ohne Winker und Spiegel etwas nackt, aber bevor diese laufend abfallen ist dies die beste Lösung.

Einzig die LEDs der Frontscheinwerfer, scheinen mir für dieses Baujahr eindeutig zu grell und Hell. Hier hätte ich welche in gelb genommen was meiner Meinung nach besser passen würde.

Aber sonst top.

Gruß Johannes

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Viele Grüße aus dem schönen Mittelhessen


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 16.09.2016, 17:55 
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Vielen Dank, Johannes. :-D

Tja, ich habe mich durch so viele Bilder wie möglich gewühlt, ich konnte es selber kaum glauben: Spiegel waren 1930 zwar hier und da schon mal vorhanden, aber tatsächlich waren die hierzulande noch so selten, eigentlich gab es die noch so gut wie gar nicht. Erst ein paar Jahre später verbreiteten sie sich, aber das wäre bereits ein Zeitraum, der jenseits meiner Aufgabenstellung liegt. Wie gesagt, ich habe extra studiert, was mir in die Finger kam, u.a. auch den Hauskatalog eines Automobilmuseums. Stimmt schon, sieht etwas nackig aus, ist aber absolut korrekt und nicht nur eine fadenscheinige Ausrede. :lol:

Was die Lichtfarbe angeht, kann ich Deinen Einwand ebenfalls gut nachvollziehen, allerdings zeigen die Fotos ein weißeres und helleres Licht, als es tatsächlich beim Modell der Fall ist. Das sind die Tücken der Fotografie... :roll:
Aber so gelb waren die Lampen der Scheinwerfer damals wohl auch gar nicht mehr, wie man meinen könnte. So oder so wären gelbe LEDs jedenfalls definitiv falsch, immerhin ist das kein Franzose. :-P Vielleicht hätten die LEDs tatsächlich etwas mehr Richtung Sunny-White gehen können, aber auch die sind schnell ebenfalls zu gelb, habe ich schon ausprobiert. Ich habe mich also für "mittelweiße" entschieden, die tatsächliche Helligkeit entspricht dabei live eher dem vor- bzw. drittletzten Bildern hier, sie sind auch schon mit einem recht hohen Widerstand versehen, bei aktuelleren Fahrzeugen benutze ich an gleicher Stelle deutlich kleinere. Ist natürlich rein mit Fotos knifflig zu zeigen, müsste man in natura sehen... ;-)

Platz wäre aber in dem Modell noch für weit mehr Lichttechnik, wenn ich SMD-LEDs nehmen würde, bliebe sogar noch weit mehr Platz. Ursprünglich hatte ich tatsächlich vor, die Hecktüren zu öffnen, dann hätte ich alle Widerstände + Diode unter der Motorhaube unterbringen müssen. Wäre etwas eng geworden, aber wozu gibt es Fräser (ein wenig habe ich eh schon unter der Haube gefräst. :mrgreen: ). Sooo eine Kunst ist das bei dem Modell also nicht gewesen, da hatte ich schon kniffligeres (siehe z.B. mein Avatar). Aber die Faulheit obsiegte, zumal ich dann auch noch passende Figuren gebraucht hätte... :roll: :mrgreen:
Selten ist das Modell tatsächlich, auch wenn zu der Zeit, da ich es ergattern konnte, zufälligerweise sogar mehrere im Umlauf waren. Ich muss zugeben, ich "vernichte" seltene Modelle nur höchst ungern (siehe auch Ford Transit THW), aber es kommt in die richtigen Hände, da passt das dann schon. ^^

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Viele Grüße -
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 16.09.2016, 18:41 
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Hallo Ralf,

schön, mal wieder ein Fahrzeug aus Deiner Werkstatt zu sehen. Ich bin jedes Mal neu erstaunt, wie Du es schaffst, die ganzen Drähte und Lampen so unsichtbar zu verstecken.

Viele Grüße
Henning


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 17.09.2016, 17:57 
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Vielen Dank, Henning. :-D
Dieses Modell hat es mir aber auch leicht gemacht, ich musste nicht mal Kabelkanäle fräsen. Lediglich die "Karosseriewand" hinter dem Kühler musste rausgefräst werden, weil das Teil massiv angeklebt war und nicht mehr ab ging, ansonsten wäre ich sogar komplett nur mit ein paar kleinen Löchern für die Drahtführung ausgekommen. 8)

Einzig das Lichtabdichten war hier etwas aufwendiger: Im Prinzip habe ich die notwendigen Arbeiten ja schon angeführt, nur das Kürzen des Glasteils hatte ich vergessen zu erwähnen. Das ging seitlich an der Trennwand vorbei, deshalb die zu schließenden "Lücken" zwischen Trennwand und Karosserie (der ursprüngliche Faulenzerplan "Anmalen" reichte halt doch nicht aus :mrgreen: ). Da ich das Glasteil später auch nicht einkleben wollte, mussten die Seitenfenster nach hinten ganz exakt gekürzt werden. Das ist zu 99% auch gelungen, reichte hier zum Glück. ;-)

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Viele Grüße -
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 06.10.2016, 16:30 
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Tachchen und Salü - v.a. Johannes - ,

tja, ich habe mir das mit der Scheinwerferfarbe nochmals durch den Kopf gehen lassen, so ganz falsch war die Kritik ja nicht. Ab und an wird man auch quasi betriebsblind.
Also bin ich doch noch mal mit Abbruchwerkzeug ans Modell. Soviel vorweg, den Rotes-Kreuz-Scheinwerfer konnte ich mangels Material (so viel passende Decals habe ich auch wieder nicht) nicht mehr überarbeiten. Ganz vorne aber bin ich mächtig zu Werke gegangen - mit folgendem Ergebnis:
Bild Bild
:mrgreen:
War natürlich nur das Zwischenergebnis. So nebenbei, jetzt die Fahrerfigur wieder raus und alles tüchtig gealtert hätte auch nicht schlecht ausgesehen... :-P

Am Ende jedenfalls waren zwei neue LEDs mit deutlich gelberer Leuchtfarbe drin.
Nur muss ich wohl beim Löten (innen musste ja auch ein Widerstand angepasst werden) irgendwie das Modell selber zu lange der Hitze ausgesetzt haben, dürfte aber nicht wirklich auffallen, oder...? Wie heißt es so schön: "Hauptsache, es leuchtet!" 8)
Bild

;-)

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Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 17.10.2016, 17:45 
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Auch wenn die kleinen Änderungen offensichtlich zu klein sind, um nach der geäußerten Kritik noch aufzufallen: Zum Abschluss nun die finalen Bilder!
Ich habe übrigens doch noch einen Scheibenwischer ergänzt und ein wenig die Ungleichmäßigkeiten in der warm-weißen LED im Patientenraum ausgeglichen. Das leuchtende rote Kreuz habe ich wie schon gesagt nicht mehr geändert. Tja, so bleibt das Teil jetzt endgültig.

Bild Bild Bild Bild Bild Bild

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Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 17.10.2016, 18:04 
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Na sowas, ich hab' ja noch gar nichts zu Deiner Krankenkutsche abgesondert.... :shock:

Aber jetzt: :wink:
Sehr schöne Details hast Du dem "Clinomobil anno Tobac" spendiert, da könnte mir das eine oder andere auch an meinem KW Freude machen! Z.B. das Bullauge zum Patientenraum und die Fußabtreter auf den Gummimatten usw. usf.

Hübsch! :D

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"We do not quit playing because we grow old, we grow old because we quit playing."


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 17.10.2016, 18:38 
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Vielen Dank, Jürgen - keine Sorge, Dein dickes Lob kommt keineswegs zu spät. :-D

Deine motorisierte Krankenschaukel ist ja ein paar Jahre nach meiner angesiedelt, da gibt es eben (durchaus in Echt) Unterschiede in der Detaillierung. Diese zusätzlichen Fußabstreifer (übrigens nicht auf Gummimatten, die Tritte waren ganz offensichtlich mit Alublech belegt) finde ich auch recht spaßig, aber es gab sie tatsächlich, wobei ich aufgrund der Farbe auf manchen Vorbildfotos echt nicht ganz sicher bin, ob die nicht sogar aus Leder waren statt Gummi. Jedenfalls habe ich das für mein Modell mal so angenommen. ^^ Ansonsten habe ich wie gesagt bei der "Ausstattung" munter in Lübeck "geräubert", dort wird man es hoffentlich verschmerzen können. ;-)

Solltest Du aber tatsächlich mal ein Bullauge brauchen, das geht ganz einfach und (meistens) gänzlich ohne Farbe, es braucht nur eine Kleinbohrmaschine, ein paar Kleinwerkzeuge (wie Bohrer, Messerchen, Holz-Zahnstocher), etwas Plastik-Rundmaterial (bei Röhren fallen damit sogar die Bohrer weg) und ein wenig Bare-Metal-Foil, die sich gerade in diesem Fall sogar extrem einfach verarbeiten lässt. ;-)

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Viele Grüße -
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 17.10.2016, 21:13 
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Hallo Ralf,

Dein Krankenwagen gefiel mir ja vorher schon, aber es stimmt: Mit den etwas gelberen LEDs sieht es doch noch ein bisschen besser aus.

Viele Grüße
Henning


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 18.10.2016, 16:38 
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Vielen Dank Henning! :-D

Ja, im Nachhinein muss ich zugeben, hätte ich gleich machen sollen. Aber warm-weiße LEDs sind nicht unproblematisch, weshalb ich sie oft gar nicht so gern verwende: Viele Sorten sind so "warm", dass man auch gleich eine gelbe nehmen könnte. Nicht bei allen steht aber die Farbtemperatur im Datenblatt, manchmal findet man auch "nur" Angaben im Koordinatensystem, die tatsächliche Leuchtfarbe ist also nicht immer vor dem Kauf leicht zu erkennen. Viel kniffliger ist aber noch die Tatsache, dass diese LEDs in sich nicht gleichmäßig im Farbton leuchten! Bedingt durch die Bauform sitzt der Chip näher zu zwei der vier Seiten, in der Regel sogar noch zusätzlich näher zu der dritten, da die Leuchtchips selten in der Mitte platziert sind. Das führt zu solchen Effekten wie hier im Patientenraum, eine Fahrzeugseite leuchtet halbwegs warm, die andere dennoch kalt. Das verstärkt sich sinnigerweise noch, wenn man sie nicht mit voller Stärke betreibt, was bei den aktuellen Helligkeiten auch gar nicht mehr geht, wenn man sie im Miniaturmodellbau einsetzt. Auch bei den erneuerten Scheinwerfern ist das deutlich "live" zu sehen, auf den Fotos verwischt das, Bild 2 der letzten Serie zeigt zumindest ungefähr die tatsächliche Wahrnehmung der Scheinwerfer, nur dass in "Echt" eben noch kaltweiße Stellen direkt v.a. oberhalb und unterhalb der LEDs im Scheinwerferkörper zu sehen sind. Sieht nicht wirklich so hübsch aus, ist aber nicht zu ändern (die Korrektur mittels Transparentfarbe funktioniert nicht immer).
Sei's drum... ;-)

Vielleicht bekomme ich ein Foto und kann es zeigen, wenn das Modell in Wuppertal eingebaut ist, könnte noch ganz interessant sein, auch für mich... ^^

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Viele Grüße -
Ralf


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 10.11.2020, 15:22 
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Hallo,

ich weiß, vier Jahre zu spät, aber eventuell doch noch interessant.

Das Modell ist klasse geworden, kein Zweifel, doch ein paar Kleinigkeichten möchte ich noch anmerken:

- Das Roskopf-Modell des L 1000 hat zwar den richtigen Radstand, doch ist der Aufbau um 4,7 mm zu kurz
und 3,5 mm zu schmal. Der Hersteller hat leider keinen L 1000 gebaut, sondern eine Stuttgart mit
Kofferaufbau. Daraus einen Krankenwagen zu basteln, ist viel Arbeit.

- Der Kühlergrill darf nicht silbern gestrichen werden, denn er ist beim Vorbild aus Messeng! Die Lampen
dagegen könnten verchromt gewesen sein.

- Das Rote Kreuz auf den Scheiben ist absolut original, dvon zeugen viele Foros.

- Zur Beleuchtung der Scheinwerfer kann man ruhig gelbe LED nehmen, das Licht war damals echt funzelig.

- Die Lampe mit dem Roten Kreut gehört aufs Dach! Das geht eindeutig aus Vorbildfotos hervor.

- Als Anstrich für Krankenwagen war damals ein mittelgrau vorgeschrieben, Fahrzeuge der Feuerwehr waren
rubinrot RAL 3003. Dächer waren dunkel!

- Damals waren vordere Einzelsitze nicht üblich. Die durchgehende Sitzbank hat sich ja auch bis in die 60er
Jahre gehalten.

- Aluminium bei Krankenwagen-Trittbrettern? damals war es eher üblich, die senkrechten Teile unter den
Türen mit Aluminiumblech zu beschlagen als Schutz gegen Stiefel, denn Farbabplatzer führen zu Rost und
das war möglichst zu vermeiden.

- glauben Sie nicht alles, was heute beim Restaurieren so alles angestellt wird.

So, das wars, vielleicht zieht jemand Nutzen daraus. Für Fragen zum Thema Feuerwehren, Rettung und Luftschutz bos 1945 stehe ich jederzeit zur Verfügung


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 10.11.2020, 17:45 
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Hallo,

Mercedes-Benz 8/38 PS Typ Stuttgart 200 / W02, 1928 - 1933
Mercedes-Benz 10/50 PS Typ Stuttgart 260 / W11, 1929 - 1934

Mercedes-Benz L3/4 Lieferwagen / W02, 1927 - 1928
Mercedes-Benz L 1000 Expreß / W37 1929 - 1936

Technische Daten (erster Reiter) - Abmessungen und Gewichte

8/38 Typ Stuttgart / 10/50 PS Typ Stuttgart 260 vs. L 3/4 / L 1000 Expreß

Radstand: 2810 mm vs. 3250 mm
Spur: einheitlich 1425 / 1425 mm (vorne / hinten)
Länge: 4060 mm (mit Stoßstangen 4380 mm) vs. 4390 mm bzw. 4750 mm
Breite: 1680 mm vs. 1730 mm
Höhe: 1800 mm vs. 1750 mm bzw. 1970 mm


Gruß Daniel


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 Betreff des Beitrags: Re: MB L1000-Krankenwagen anno 1930
BeitragVerfasst: 11.11.2020, 18:50 
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Registriert: 05.11.2008, 16:58
Beiträge: 5683
Hallo Uwe, Hallo Daniel,

zu spät - definitiv; interessant - allemal! 8) Vielen Dank hierfür. :D

Dennoch ein paar kurze Rück-Anmerkungen:
Dass der Aufbau des Roskopf-Modells allein für eine Ambulanz zu klein ist, war mir damals schon durchaus bewusst, für dieses Projekt war dieser "kleine Kompromiss" aber vertretbar. Ansonsten muss ich halt feststellen, dass mir Bildergalerien wie "mercedes-benz-publicarchive" (oder "mbgalerie") damals nicht zur Verfügung standen, mir wurde bei meiner ausführlichen Suche nichts dergleichen angezeigt. Wie ich deshalb zum Roten-Kreuz-Licht vor der Windschutzscheibe kam, habe ich oben beschrieben - ein dummer Fehler im Nachhinein, muss ich zugeben. Die Embleme auf der Karosserie sind ja nicht grundsätzlich falsch, für die offenbar häufiger verwendeten auf den Fenstern hatte ich damals aber keine passenden Decals.
Was die vorgeschriebene Farbgebung des Fahrzeugs angeht, bin ich mir allerdings nicht so ganz sicher, für wo und wann die galten. Jedenfalls sah das mancher Orts doch etwas verschieden aus, siehe Berufsfeuerwehr Stuttgart. Anhand des Schwarz-Weiß-Fotos lässt sich das natürlich kaum wirklich sagen, dennoch sieht mir das nicht nach Rot aus; aber gut, ausschließen kann ich das natürlich nicht - das Dach jedenfalls ist es aber definitiv nicht (ebenso Berufsfeuerwehr Elbing, wenn auch kein Mercedes)...
Dass ich die roten Kreuze vom Fenstereinsatz entfernt habe, ist rückblickend natürlich auch dumm gelaufen, aber wie gesagt, ich konnte damals wirklich keine dieser hier gezeigten Bilder finden, sonst hätte ich mir diese ganze Mühe erst gar nicht aufgeladen.
Dass die Kühlergrille bzw. deren Rahmen noch mehrere Jahre nach 1900 in Messing gehalten waren, ist schon richtig, aber es gibt keinen Hinweis mehr, dass das 1930 auch noch grundsätzlich so war, nahezu alle Fotos deuten bereits auf "Silber" (Chrom, eventuell auch leicht matt) hin, und so deutlich daneben können all die Fahrzeuge in den Museen und Ausstellungen ja auch nicht sein, zumal da auch noch genug Fahrzeuge im Originalzustand zu finden sind. Aber vielleicht war das gerade die Zeit des "automobilen Umbruchs", was die Optik angeht...

Egal, wenigstens stimmt meine Sitzbank vorne, die Roskopf auch so gebaut hat, ist doch immerhin auch was. :mrgreen: :wink:

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Viele Grüße -
Ralf


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