Hi Dirk und alle anderen Interessierte,
es wurde die Frage nach der Haftung von ganz kleinen Stücken der Folie gestellt - eine gute Frage (muss ich leider zugeben).
Grundsätzlich muss noch mal betont werden, dass der Untergrund wie bei Decals auch schön sauber und fettfrei sein muss. Mit Glanzlack lackierte Modelle eignen sich am besten für Bare-Metal-Foil, wobei es allerdings auch Glanzlacke gibt, die so glatt trocknen, dass selbst die Folie länger braucht, bis sie einigermaßen haftet (wie schon angedeutet: Je länger die Folie auf einer Stelle kleben bleiben darf, desto besser wird deren Haftwirkung, eine Versiegelung mit Klarlack ist dann nicht mehr unbedingt erforderlich).
Schmale Zierleisten werden entsprechend ihrer Länge auf dem Folienbogen ausgeschnitten - etwas breiter aber als benötigt (außer man hat das Glück und das richtige Augenmaß, genau die richtige Breite des Streifens zu treffen, denn eine Wölbung der Zierleiste ist nicht immer leicht einzuschätzen
).
Wie bei MO87 beschrieben: Den Streifen an einem Ende der Zierleiste mit dem Finger andrücken, den "Rest" mit dem Zahnstocher (diesen bitte zur Not leicht mit Schleifpapier glätten!) über die Leiste ziehend andrücken; dann mit der Spitze des Zahnstochers die Seiten umbördeln...
Was dann übersteht, lässt sich tatsächlich mit einer sehr feinen (und glatten) Klingenspitze abschneiden: Dazu die Klinge ins "Eck" zwischen Zierleiste und Karosserie setzen (mit nur sehr wenig Druck!) und die Leiste als Führung beim Ziehen der Klinge benutzen - schön langsam, damit man auch nicht verrutscht. Nötigenfalls mehrmals drüber ziehen. Die Überreste können dann mit der Spitze der Klinge angehoben und leicht abgezogen werden noch haften sie ja nicht allzu fest).
Da man nicht sonderlich mit dem Messer Druck ausübt, gibt es in der Regel auch keine sichtbaren Schnitte im Lack, zu spröde darf der natürlich nicht sein, damit er nicht dennoch splittert - sollte aber eigentlich nicht passieren.
Bei langen (und natürlich) breiten Leisten oder sonstigen Teilen geht das ziemlich einfach.
Aber nun eben:
Je schmäler und kleiner die zu "verchromenden" Teile sind, desto mehr Geduld braucht es leider, denn da die Anfangshaftung wie gesagt noch recht schwach ist, kleben ganz keine Stücke auch nicht so leicht. Ganz nervig wird es, wenn auf Wölbungen sich die Folie (so dünn wie sie ist, so störrisch kann sie trotzdem sein) einfach nicht in die richtige Richtung biegen lassen will - drückt man sie auf einer Seite runter, geht sie auf der anderen hoch usw. ... Da braucht es echt schon mal gute Nerven und nicht selten mehrere Anläufe. Ich gebe zu, ich habe in solchen Fällen auch schon mal mit Sekundenkleber nachgeholfen. *hüstel*
http://s6.directupload.net/file/u/20290 ... qh_jpg.htm und
http://s2.directupload.net/file/u/20290 ... po_jpg.htm Hier wurden alle Leisten oben an der Dachkante und über den Türen und Klappen nachträglich mit Folie überzogen - die Unsauberkeiten an den Rändern (besonders oben an den Dachleisten) kommen von der alten Silberfarbe darunter - zu dick aufgetragene Edding-Silber drückt sich auch noch nach Jahren unschön unter der Folie hervor, wenn man die gut aufdrückt...
Und noch was; Grundsätzlich ist de Folie im gewissen Rahmen gut dehnbar, d.h. dass man sie eben gut über leichte Wölbungen dehnen kann oder in Vertiefungen rein drücken (z.B. Riffelblech...). Dabei muss man aber langsam und behutsam vorgehen, immer ein wenig mehr...
So sind (nicht zu starke) Außenwölbungen recht gut zu meistern; bei Innenwölbungen aber wird's kniffliger, da sollte man erst versuchen, aßen die Folie fest zu kleben und dann nach innen zu drücken, leichte Falten lassen sich gut ganz flach drücken und fallen dann kaum mehr auf - Risse hingegen sind nicht wirklich zu flicken (dann eben nur mit "Flicken" drauf).
Beispiel:
http://s12.directupload.net/file/u/2029 ... z9_jpg.htm und
http://s2.directupload.net/file/u/20290 ... xt_jpg.htm - Zierleiste in Stoßfängern, Fensterrahmen, Kühlergrill und Leiste unter den Rücklichtern (sowie die Scheinwerfer von hinten) mit Folie "verchromt". Die Bögen der Fensterrahmen waren z.T. nur in Stücken zu schaffen, wenn man nicht die grobe Form ausschneiden und am Modell dann endgültig anpassen will (ist natürlich eine gute Möglichkeit, wollte ich eben nicht, ich war zu knauserig).
Die Zierleisten in den Stoßfängern waren ursprünglich nur reiner verzinnter Draht - musste ich erst mit ein wenig Glanzlack bearbeiten, damit die nachträglich aufgebrachte Folie auch wirklich gehalten hat.
Aber es ist halt hier wie bei allem Handwerk - wie sagte Mein Meister stets so schön: "Immer mit Gefüüühhhl - und - üben, üben, üben...!"
So, das sollte erst mal reichen (wurde doch länger als geplant... - sorry, dass ich die Bilder nur als Links angegeben habe, die Vorschaubildchen wollen die im Moment bei mir rein gar nicht funktionieren...
).